Passives Einkommen mit einem Dividenden-ETF

Passives Einkommen mit Dividenden ETF

Wir alle verdienen unser Gehalt in einem geregelten Job, 5 Tage die Woche, 8 Stunden jeden Tag. Das machen wir um Rechnungen bezahlen zu können, um zu sparen und um uns finanziell abzusichern. Geld im Schlaf oder ortsunabhängig im Urlaub zu verdienen, klingt im Vergleich dazu nach einem Wunschtraum. Doch den erfüllen sich bereits viele Privatanleger, in dem Sie Möglichkeiten nutzen, um neben dem Hauptjob weiteres Einkommen zu erzielen. Und das ohne aktiv etwas dafür tun zu müssen. Das Stichwort lautet Passives Einkommen! Warum sich eine Dividendenstrategie mit ETFs hervorragend dazu eignet, deinen Cashflow zu optimieren, erfährst du in diesem Beitrag.

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Passives Einkommen: Grundlagen

Das Prinzip des passiven Einkommens ist simpel. Die Idee dahinter ist, sich zusätzliches Geld zu verdienen, ohne dafür aktiv arbeiten zu müssen. Im Gegensatz dazu steht aktives Einkommen, dass du in deinem regulären Job in Form deines monatlichen Gehalts als direkte Gegenleistung für deine Arbeit erhältst.

Folgende Möglichkeiten und Ideen werden gerne eingesetzt, um passives Einkommen aufzubauen:

Auch wenn passives Einkommen für die meisten nur eine weitere Einkommensquelle zum eigentlichen Gehalt ist, so bietet es doch gewisse Freiheiten im täglichen Leben wie z. B. durch mehr Freizeit und Zeit für Hobbys, Freunde und Familie. Ein weiterer Vorteil ist für viele die mögliche Reduzierung der Arbeitszeit oder die Gründung eines eigenen Unternehmens, was erst durch zusätzliches Kapital möglich gemacht werden kann.

Bis das System funktioniert, sind allerdings ein paar Vorbereitungen notwendig. Je nachdem, wofür man sich als passive Einkommensquelle entscheidet, ist der Aufwand unterschiedlich komplex. So kann z. B. die Erstellung einer Website für ein Online-Business mehr Zeit in Anspruch nehmen als die Vermietung einer Immobilie. Orts- und zeitunabhängig Geld zu verdienen, ist für viele ein wichtiges Kriterium bei der Erschließung einer passiven Einkommensquelle.

Mit der richtigen Strategie macht man sich einmalig den Aufwand, um dadurch langfristig und passiv Geld zu verdienen und um somit für mehr finanzielle Stabilität und Unabhängigkeit zu sorgen. 

Langfristig gesehen ist passives Einkommen durch Geldanlage die beste Möglichkeit, um Vermögen aufzubauen und um im Rentenalter finanziell frei und unabhängig zu sein. 

Ein gutes Konzept für die private Altersvorsorge bietet die Dividendenstrategie mit ETFs. Einmal ein Portfolio aufgebaut und einen monatlichen Sparplan eingerichtet, erledigt sich das passive Geld verdienen durch regelmäßige Dividendenausschüttungen quasi von selbst. Wer langfristig und regelmäßig investiert und geduldig ist, wird nach einiger Zeit die Vorzüge eines Dividendenaktionärs genießen können.

Für wen eignen sich Dividenden?

Die Dividendenstrategie gilt als ein eher konservativer Investmentansatz und eignet sich als risikoarme Geldanlage für die private Altersvorsorge mit langfristigem Anlagehorizont. Bei dieser Form der Kapitalanlage, die sich in erster Linie auf Unternehmen mit hohem Dividendenwachstum konzentriert, spielt die Maximierung von Gewinnen eine untergeordnete Rolle. Regelmäßige Dividendenzahlungen und ein dadurch gesicherter passiver Cashflow stehen im Mittelpunkt der Dividendenstrategie.  

Wer sich passives Einkommen mit möglichst geringem Einsatz und Zeitaufwand aufbauen möchte, für den ist dieser einkommensorientierte Ansatz in Kombination mit Dividenden-ETFs die richtige Anlageform. 

Wie funktionieren Dividenden?

Durch Dividendenzahlungen werden Aktionäre direkt am Unternehmenserfolg beteiligt. Anspruch auf die Dividende hat jeder Aktionär, der mindestens 2 Tage vor dem sogenannten Nachweistag, auch Record Date genannt, Anteile am Unternehmen in Form von Aktien hält. Bei amerikanischen börsennotierten Unternehmen handelt es sich um andere Fristen, da dort auch monatlich oder quartalsweise ausgeschüttet wird. In der Regel sind es in den USA 3 Tage vor dem Nachweistag.

Im Zusammenhang mit der Verwendung des erwirtschafteten Gewinns wird die Höhe der Dividende auf der jährlich stattfindenden Hauptversammlung des börsennotierten Unternehmens beschlossen und verkündet. Der Vorschlag der Dividendenhöhe kommt vom Vorstand des Unternehmens und benötigt die Zustimmung der Aktionäre mit einer einfachen Mehrheit. Da die Dividendenhöhe unmittelbar durch den Bilanzgewinn des Unternehmens bestimmt wird, kann die Dividende je nach wirtschaftlichem Erfolg unterschiedlich hoch ausfallen.

Die Auszahlung der Dividende erfolgt bei den meisten Unternehmen jährlich nach Ablauf des Geschäftsjahres. Auf dem internationalen Aktienmarkt gibt es Unternehmen, die auch halbjährlich oder sogar monatlich Dividenden ausschütten. Bei amerikanischen Aktiengesellschaften z. B. sind monatliche oder quartalsweise Ausschüttungen keine Seltenheit.

Bei einer Investition selbst in dividendenstarke Unternehmen gibt es keine Garantie auf die Auszahlung der Dividende. Es besteht immer ein Risiko, dass Unternehmen Ihre Dividende kürzen oder sogar vollständig aussetzen. Einige Unternehmen mussten diese Maßnahme aufgrund der wirtschaftlich angespannten Lage im Coronajahr 2020 ergreifen und setzten die Dividendenzahlungen an Ihre Aktionäre vollständig aus.

Die Auszahlung der Dividende erfolgt in der Regel monetär als Geldbetrag und wird am Tag der Ausschüttung als sogenannte Bardividende automatisch auf dem Verrechnungskonto gutgeschrieben. 

Die deutschen DAX-Konzerne zahlen in der Regel in den Monaten April, Mai und Juni aus. In 2022 wurden in Deutschland mehr als 50,2 Milliarden Euro an Aktionäre ausgeschüttet (Quelle: Statista).

Unternehmen, die traditionell hohe Dividenden zahlen, sind grundsätzlich häufig in der Chemiebranche, in der Automobilindustrie sowie in der Versorger- und Lebensmittelindustrie zu finden. Coca-Cola, Nestlé, Unilever und SAP sind beispielhafte Unternehmen.

Zu den Top 5 Dividendenzahlern unter den 40 DAX-Unternehmen gehören in diesem Jahr BMW, Mercedes Benz, Allianz, Siemens und Volkswagen (Quelle: Statista):

Was ist die Dividendenrendite?

Neben der Dividendenhöhe ist auch die Dividendenrendite eine aussagekräftige Kennzahl über den Erfolg und die Rentabilität eines Unternehmens: Sie ergibt sich rechnerisch aus dem Verhältnis der Dividende pro Aktie zum aktuellen Börsenkurs. Die Dividende selbst wird immer in Euro angegeben, die Dividendenrendite als Prozentwert. Eine gute Dividendenrendite sollte zwischen 2 und 4 Prozent liegen.

Da sich der Kurs einer Aktie ständig verändert, ist auch die Dividendenrendite keine konstante Größe.

Als Grundlage für eine Investmententscheidung nutzen viele Anleger die Dividendenrendite neben anderen Kennzahlen, wie z. B. dem KGV und dem Gewinnwachstum, für die Analyse eines Unternehmens. Überdurchschnittlich hohe und konstante Dividendenrenditen sind für Anleger ein entscheidendes Kriterium für die Bewertung der Ertragskraft einer Aktie und dient somit als Grundlage für den Kauf einer Dividendenaktie. 

Die Dividendenrendite alleine sollte allerdings nicht als einzige Kennzahl für die Bewertung eines Unternehmens und als Entscheidungsfaktor für den Kauf einer Aktie betrachtet werden. Ist ein Unternehmen wirtschaftlich angeschlagen und schüttet dennoch gleichbleibend hohe Dividenden aus, so ist das oft ein Anzeichen dafür, dass die Dividenden nicht aus Gewinnen ausgezahlt wird, sondern aus der eigentlichen Substanz des Unternehmens. 

Welche Dividendenarten gibt es?

Die am meistverbreiteten Form der Gewinnausschüttung ist die Bardividende. Gewinne werden in Bar an die Aktionäre und Aktionärinnen ausgezahlt bzw. dem Verrechnungskonto eines Depots gutgeschrieben.

Es gibt vereinzelt Unternehmen, die Ausschüttungen in Form von Sachwerten, besonderen Rabatten oder in Form anderer Vorteile an Ihre Anleger als sogenannten geldwerten Vorteil auszahlen. Der Schweizer Konzern Lindt & Sprüngli z. B. verteilt eigene Produkte wie Pralinen oder Schokolade auf der jährlichen Hauptversammlung zusätzlich zur „normalen“ Bardividende. Auch das deutsche Autovermietungs-Unternehmen SIXT ermöglicht seinen Aktionären und Aktionärinnen Vorteile einer Sachdividende durch günstige Mietwagenkonditionen.

Eine weitere Variante, wie Anleger von Ihren Anteilen an einem Unternehmen profitieren können, ist die Stockdividende, auch Aktiendividende genannt. Gratisaktien oder Aktien zu Rabattkonditionen sind eine weitere attraktive Möglichkeit, Ausschüttungen an Aktionäre und Aktionärinnen auszugeben.

Was ist bei der Steuer zu beachten?

Kommt es zu einer Dividendenausschüttung, wird automatisch Steuer abgezogen, denn Dividenden sind Kapitaleinkünfte, die in Deutschland mit 25 % Abgeltungssteuer zzgl. 5,5 Solidaritätszuschlag besteuert werden (ggf. zzgl. Kirchensteuern). Der Abzug erfolgt bei Auszahlung automatisch, ebenso wie die Abführung an das Finanzamt durch die Depotbank. Der auf dem Verrechnungskonto eingezahlte Betrag ist somit bereits exklusive Steuern.

Bei Dividendenzahlungen durch ausländische Unternehmen fallen sogenannte Quellensteuern an, die im Heimatland erhoben und im Ausland vorweg abgeführt werden. Deutsche Kreditinstitute rechnen Quellensteuern bis 15 % auf die Abgeltungssteuer an. Alles, was über 15 % liegt, kann über die Einkommensteuererklärung rückerstattet werden.

Tipp: Durch die Einrichtung eines Freistellungsauftrages bei der Depotbank bzw. direkt beim Broker kann man sich bis zu 1.000 Euro von der Steuer befreien lassen (für Eheleute bis 2.000 Euro).

Was ist ein Dividenden-ETF?

ETFs (Exchange Traded Funds) sind allgemein dafür bekannt und beliebt, dass sie breit diversifiziert, kostengünstig und risikoärmer sind als Investments in Einzelaktien.  Ein Dividenden-ETF bildet einen Index nach, in dem hauptsächlich dividendenstarke Unternehmen beinhaltet sind, wie z. B. im DivDax, dem STOXX Global Select Dividend 100 oder dem US-amerikanischen S&P High Yield Dividend Aristocrats Index.

Dividendenstarke Unternehmen galten bis vor Kurzem als wenig attraktiv, mit nur mäßigen Gewinnaussichten und geringer Profitabilität. Seit dem Kurswechsel der Notenbanken und steigender Zinsen sind gerade Aktien dieser Unternehmen wieder stark gefragt. Viele Anleger erkennen den Vorteil langfristiger Erträge durch Dividendenzahlungen und stellen diese Vorteile vor maximale Gewinne und Wachstum. Langfristig erkennen Anleger den Vorteil einer soliden Entwicklung eines Dividenden-ETFs vor allem im schwachen Marktphasen im Gegensatz zu schwankungsanfälligen Wachstumsaktien.

Wer die Dividendenstrategie für sich entdeckt hat und als Privatanleger von den Vorzügen passiver Einkommensströme profitieren möchte, der findet in deinem Dividenden-ETF eine komfortable Möglichkeit am wirtschaftlichen Erfolg einer Vielzahl von Unternehmen teilzuhaben. Die Zusammensetzung eines solchen ETFs konzentriert sich auf wirtschaftlich starke und profitable Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen wie z. B. der Finanzdienstleistungsbranche, Unternehmen aus der Gesundheitsbranche und aus der Branche für Konsumgüter. 

Die Auswahl an Dividenden-ETFs wächst stetig, mit einem immer größer werdenden Angebot für jeden Anlegertyp. So kann z. B. in einen Dividenden-ETF mit hunderten von dividendenstarken Unternehmen aus verschiedenen Ländern, Regionen oder Branchen investiert werden. 

Jeder Dividenden-ETF unterscheidet sich in wesentlichen Merkmalen wie die Anzahl der Unternehmen im ETF, der Höhe der Dividendenrendite als auch der Kosten eines Dividenden-ETFs. Es gelten also im Großen und Ganzen die gleichen Auswahlkriterien wie sie auch bei der Auswahl anderer ETFs angewendet werden.

Auch interessant: Wie du einen ETF auswählst, erfährst du hier.

Was kostet ein Dividenden-ETF?

Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Dividenden-Fonds gelten Dividenden-ETFs als kostengünstige Alternative. Da ETFs passiv verwaltet werden, fallen die hohen Kosten für den Verwaltungsaufwand und für umfangreiches, aktives Fondsmanagement weg. Die Kosten eines globalen Dividenden-ETFs liegt zwischen einer TER (Total Expense Ratio) von 0,29 % bis 0,50 %.

Bei einem Neobroker oder einer Online-Depotbank lassen sich Dividenden-ETFs teilweise bereits kostenlos oder zu geringen Orderkosten handeln bzw. mit monatlichen Raten besparen. Bevor also mit dem Investieren in einen Dividenden-ETF begonnen werden kann, sollte eine sorgfältige Auswahl eines geeigneten Brokers getroffen werden. 

Die TER, auch mit Gesamtkostenquote übersetzt, ist ein wichtiger Kostenfaktor bei einem Investment in ETFs, da sich sämtliche Kosten unmittelbar auf die Gesamtrendite auswirken.

Welche Rendite ist mit einem Dividenden-ETF zu erwarten?

Die Frage nach der Rendite eines Investments spielt auch bei der Auswahl eines Dividenden-ETFs eine große Rolle. Im direkten Vergleich mit Aktien-ETFs, die nicht auf Dividendenausschüttungen, sondern auf Wachstumsaktien fokussiert sind, liefern diese höhere Renditen. Die unterschiedliche Entwicklung wird in der Grafik unten deutlich.

Wir stellen im direkten Vergleich den global diversifizierten Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield dem Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (Dist) gegenüber, um einen direkten Vergleich der Gesamtrendite beider ETFs zu erhalten.

Die Rendite eines Dividenden-ETF ist offensichtlich niedriger, als die eines Aktien-ETF, bietet aber den Vorteil von Stabilität und regelmäßigen Erträgen. 

Mit dem Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield ETF hat man als Anleger die Möglichkeit in große und mittelgroße Unternehmen auf dem globalen Aktienmarkt sowohl in Industriestaaten als auch in Schwellenländer zu investieren. Der ETF gilt mit einer Zusammensetzung aus mehr als 1.700 Einzelwerten und einer Fondsgröße von 3,1 Mrd. Euro als diversifiziert. Die 3 Unternehmen mit der höchsten Gewichtung im Portfolio sind die ExxonMobil Cooperation, Johnson & Johnson sowie JPMorgan Chase & Co. 

Wie sich die Ausschüttungsquote des ETFs seit 2019 entwickelt sehen wir im Schaubild.

Performance des Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield im Vergleich zum Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (Dist)

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Vanguard FTSE All-World Dividend Yield UCITS ETF Distributing

Entwicklung Dividendenausschüttung in Euro seit 2019

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Welcher Dividenden-ETF eignet sich für dich?

Wie bei jeder Investmententscheidung, ist auch bei der Dividendenstrategie zwischen verschiedenen Klassifizierungen zu unterscheiden. Wer nicht über große Kapitalrücklagen verfügt, für den ist vorrangig die Sparplanfähigkeit eines Dividenden-ETFs entscheidend. Auch mit kleinen Beträgen und regelmäßigen Sparplanausführungen kommt man mit dieser passiven Investmentmethode langfristig zu einem zufriedenstellenden passiven Einkommen.

Darüber hinaus gibt es noch weitere wesentliche Merkmale eines Dividenden-ETFs, die bei der Auswahl beachtet werden sollten. Schon bei den ETF-Bezeichnungen werden unterschiedliche Charakteristika beschrieben. Zusätze wie “High Dividend Yield”, “Dividend Qualitiy” oder “Dividend Aristrocat” stehen für spezifische Merkmale und deuten auf den Schwerpunkt bei der Zusammensetzung der Unternehmen im ETF. 

Welche wichtigen bei der Auswahl eines Dividenden-ETF zu beachten sind erfahrt Ihr im nächsten Abschnitt.

Thesaurierend oder Ausschüttend

Es gibt 2 Arten, wie bei einem Dividenden-ETF mit der Ertragsverwendung umgegangen werden kann. Entweder werden die Gewinne an die Anleger ausgeschüttet oder direkt in den ETF reinvestiert. Bei dieser sogenannten Thesaurierung werden die Erträge verwendet, um neue Aktien in den ETF zu kaufen. Dadurch steigert sich der Wert des ETFs und somit auch der Depotwert.

Bei einer Ausschüttung wird das Geld dem Verrechnungskonto gutschrieben. In diesem Fall kann der Anleger über die Verwendung der Dividendenerträge frei entscheiden. 

Ein wesentlicher Vorteil bei thesaurierenden ETFs ist die positive Auswirkung des Zinseszinseffekts, da weitere zusätzliche Erträge aus Dividenden die Rendite exponentiell ansteigen lassen. Einfach erklärt wächst bei jeder Reinvestition das Fondsvermögen und zugleich erhöht sich auch der Kurs des jeweiligen ETFs oder ETF-Anteils. 

Ausschüttungsintervall

Wer sich an seinen Dividendenausschüttungen erfreuen möchte, der stellt sich natürlich die Frage, wann die Dividenden denn nun ausgezahlt werden. Für diejenigen, die z. B. im Rentenalter von diesem passiven Einkommen ihren Lebensunterhalt aufbessern möchten, ist der Auszahlungszeitpunkt eher entscheidend als für Anleger mit langfristigem Anlagehorizont und dem Fokus auf Vermögensaufbau z. B. mit einem thesaurierenden ETF. 

Der Zeitpunkt der Ausschüttung ist bei vielen ETFs unterschiedlich und kann sowohl jährlich, halbjährlich als auch quartalsweise stattfinden. Anders als bei manchen vorrangig amerikanischen Aktienunternehmen mit monatlichen Ausschüttungen gibt es aktuell keine Dividenden-ETFs mit einem monatlichen Aufschüttungsintervall.

Dividendenwachstum

Bei Dividenden-ETFs mit Fokus auf Dividendenwachstum wird gezielt auf Unternehmen gesetzt, die dazu in der Lage sind Ihre Gewinne und Ausschüttungen stetig und insbesondere in Krisenzeiten zu steigern. Kontinuierliche Zahlungen in Kombination mit anhaltendem Wachstum sind ein Zeichen für Stabilität und Zuverlässigkeit.

Dividendenwachstum beschreibt einfach gesagt die Höhe zwischen 2 Dividendenzahlungen und ist eine wichtige Kennzahl bei der Bewertung eines Unternehmens und entsprechend bei der Auswahl eines Dividenden-ETFs. Diese Kennzahl gibt zusammen mit der Dividendenrendite ein gutes Bild über die tatsächliche und auch nachhaltige Dividendenrendite eines Investments. 

Der Betrachtungszeitraum wird also erweitert, in dem die kurzfristig gesehene Dividendenrendite zusätzlich zur langfristig betrachteten zukünftigen Wachstumsrate einer Dividende einbezogen wird.

Dividenden-Aristokraten

Wer als Aktionär auf die Dividendenstrategie setzt, für den wäre ein Aussetzen oder eine Kürzung der Dividende sehr ärgerlich und würde die langfristige Anlagestrategie infrage stellen. Um eine derartige böse Überraschung zu vermeiden, lohnt es sich Unternehmen für eine Investition in Betracht zu ziehen, die als sogenannte Dividendenaristokraten betitelt werden. Ein offizielles Handbuch für Dividendenaristokraten gibt es nicht, jedoch werden im Börsenumfeld Unternehmen mit einer konstanten Dividendensteigerung über 25 Jahre als Dividendenaristokraten bezeichnet. Eine passende Indexfamilie dazu findet sich im S&P Dividend Aristocrats von Standard & Poors, der sich weniger auf Dividendenmaximierung als auf eine stetige und konstante Dividendenentwicklung konzentriert. 

Wer also auf der Suche nach einem passenden ETF ist und sich bei den Dividenden-Aristokraten gut aufgehoben fühlt, der kann sich bei der ETF-Auswahl an diesem Index orientieren. Der SPDR Global Dividend Aristocrat z. B. bildet diesen Index nach und investiert weltweit in dividendenstarke Unternehmen mit einem vierteljährlichen Ausschüttungsintervall, einer aktuellen Ausschüttungsrendite von 4,72 % und einer Fondsgröße von 1,05 Mio. Euro.

Eine Auswahl an Dividenden-ETFs

Die Palette an Dividenden-ETFs wächst stetig und somit auch die Herausforderung unter diesem Angebot den passenden ETF zu finden. Die Anlageschwerpunkte unterscheiden sich sowohl geografisch, in der Häufigkeit der Ausschüttungen aber auch im Umfang der Risikostreuung durch Diversifikation. Eine Übersicht der bekanntesten Dividenden-ETFs sowohl aus dem Euroraum, Deutschland, den USA aber auch weltweit haben wir hier zusammengestellt.

Bezeichnung

WKN

Kurs

(Euro)

TER

(%)

Performance

3 Jahre (%)

Divrendite

(%)

Intervall

SPDR S&P US Dividend Aristocrats UCITS ETF

A1JKS0

62,99

0,35

14,35 p.a.

2,30

quartalsweise

Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF

A1T8FV

54,97

0,29

13,10 p.a.

3,93

quartalsweise

SPDR S&P Euro Dividend Aristocrats UCITS ETF (Dist.)

A1JT1B

22,40

0,30

9,28 p.a.

3,36

halbjährlich

iShared DivDAX UCITS ETF (DE)

263527

19,64

0,31

15,16 p.a.

3,38

quartalsweise

iShares UK Dividend UCITS ETF

A0HGV6

8,31

0,40

16,46 p.a.

6,04

quartalsweise

iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE)

A0F5UH

27,18

0,46

12,82 p.a.

5,29

quartalsweise

Entwicklung der ausgewählten Dividenden-ETFs im Vergleich 2019-2023

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Lohnt sich ein Dividenden-ETF?

Unter der Vielzahl unterschiedlicher Anlegertypen hat jeder seine individuelle Anlagestrategie, mit der er sich wohl fühlt. Die Dividendenstrategie eignet sich insbesondere für Anleger mit dem Ziel, passives Einkommen aufzubauen und ein solides Fundament für die private Altersvorsorge zu legen. Wer den passiven Investmentansatz bevorzugt, der hat mit einem Dividenden-ETF alle Vorteile eines Indexfonds vereint in einem Anlageprodukt. 

Dividenden-ETFs lohnen sich bei einem langfristigen Anlagehorizont und zahlen sich je nach Höhe der Investitionssumme früher oder später mit kontinuierlichen und konstant wachsenden Erträgen aus. Auch bei regelmäßigen Sparplanraten kann mit der Zeit und mit etwas Geduld ein passables Zusatzeinkommen generiert werden.

Wer dennoch von dem Erfolg wachstumsstarker Unternehmen profitieren möchte und auf ein ausgewogenes Portfolio setzt, für den ist eine Mischung aus Aktien-ETFs und Dividenden-ETFs eine gute Lösung. Der Anlagemix sorgt für eine breite Streuung im Depot und schafft eine gesunde Balance aus einem risikoarmen und einem risikoreichen Anteil im Portfolio.

Betrachtet man die Entwicklungen der Zinsentscheidungen der FED und den damit verbundenen weiter steigenden Zinsen wird man feststellen, dass dividendenstarke Aktien auf der Beliebtheitsskala wieder weiter nach oben klettern.

Wie bei jeder Art von Geldanlage sind Risiken auch bei Dividenden-ETFs nicht auszuschließen. Der Ausfall von Dividendenzahlungen oder die Kürzung bleibt als Risikofaktor immer bestehen und kann sich somit auch auf die Dividendenrendite auswirken.

Fazit: Dividenden-ETFs sind defensive Anlageprodukte, die sich für den langfristigen Vermögensaufbau und den Aufbau passiver Einkommensströme eignen. Wer sich mit moderaten Renditen wohl fühlt und auf das höhere Renditepotential von Wachstumsaktien verzichten kann, für den lohnt sich eine Investition in Dividenden-ETFs. Besonders für Börseneinsteiger, die gerne von regelmäßigen Ausschüttungen profitieren möchten, sich aber an Investments mit Einzelaktien noch nicht herantrauen, ist ein ETF grundsätzlich eine schöne Einstiegsvariante.

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Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.

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