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Investieren mit ETFs
Sicherheit, Kosteneffizienz und am Besten noch für Anleger mit kleinem Budget...diese Anforderungen können durch eine Investition in ETFs erfüllt werden. Wie ein ETF funktioniert und was die Vor- und Nachteile dieser Form der Geldanlage sind erfährst du hier…
Vermögensaufbau mit ETFs
Das Grundprinzip erfolgreichen Vermögensaufbaus ist die Aufteilung der Ersparnisse auf verschiedene Anlageklassen, um zum einen die Risiken zu minimieren und auf der anderen Seite um den Anlageerfolg zu erhöhen.
Exchange Traded Funds – kurz ETFs oder im deutschen Indexfonds – bieten sowohl Einsteigern als auch Fortgeschrittenen die Möglichkeit kostengünstig und einfach in Aktien oder andere Anlageprodukte zu investieren.
Als passiver Indexfonds bildet ein ETF einen Index und somit seine Wertentwicklung nahezu 1:1 nach und ermöglicht dadurch die Erzielung einer guten Rendite bei kalkulierbarem Risiko. Somit kann man mit nur einem Investment wie z.B. in einen Welt-ETF an dem Erfolg einer Vielzahl von Unternehmen und an der Wertentwicklung des globalen Kapitalmarktes partizipieren.
Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds zielen ETFs nicht darauf ab, einen Referenzindex zu übertreffen, sondern mit einem passiven Ansatz die Wertentwicklung eines Index so genau wie möglich nachzubilden.
Besonders für Neulinge an der Börse, die sich noch nicht zutrauen selbst am Aktienmarkt aktiv zu werden, eignet sich die Anlage in ETFs besonders gut. Zudem bringen sie im Durchschnitt nicht nur deutlich mehr Ertrag als aktiv verwaltete Fonds, sondern sind auch wesentlich kostengünstiger.
Aufgrund einer transparenten und einfachen Struktur eines ETFs ist weder eine Finanzberatung noch das mühsame Wälzen von Fachliteratur notwendig.
Mann kann bereits ab einer geringen Summe regelmäßig in einen ETF investieren und erhält dadurch einen bunten Strauß von Wertpapieren. Neben einem Aktien-ETF als Klassiker gibt es auch die Möglichkeit in Rohstoffe, Immobilien oder Anleihen über ein breit gestreutes Portfolio zu investieren.
Besonders für Anleger mit geringem verfügbaren Kapital bietet sich eine ETF als Geldanlage an. ETFs müssen nicht zwingend mit einem höheren Geldbetrag als Einmalanlage gekauft werden, sondern können bereits ab einem geringen Betrag bespart werden. Das ermöglicht auch Kleinanlegern den Zugang zu den globalen Finanzmärkten.
Wie funktionieren ETFs?
Ein ETF ist ein börsengehandelter Indexfonds und wie der Name schon sagt, geht es um diese 3 Kernelemente
Exchange
Traded
Funds
Der Begriff Exchange ist die englische Bezeichnung für Börse, einem Handelsplatz, an dem jederzeit gehandelt werden kann. Das Wort Handel findet sich in der englischen Bezeichnung Trade wieder. Der Fonds, Indexfonds oder im englischen Fund bezeichnet steht zum einen für das sogenannte Marktbarometer, welches die Wertentwicklung ganzer Märkte repräsentiert und zum anderen für eine Sammelstelle von Kapital aus Geldanlagen.
Für die Nachbildung eines Index werden sämtliche Aktien, die auch im Referenzindex enthalten sind, zusammengestellt. Ein einfaches Beispiel dafür ist z.B. ein ETF auf den DAX Index.
Der DAX beinhaltet 40 Unternehmen, welche in gleicher Gewichtung auch im DAX ETF wiederzufinden sind. Die Wertentwicklung des DAX wird sich somit gleichermaßen nahezu identisch im ETF wieder finden. Das macht den ETF transparent und außerdem auch durch den Wegfall des Fondsmanagements kostengünstig.
Hinzu kommt noch, dass der ETF-Anleger nicht nur von der Kursentwicklung des Index profitieren, sondern gleichzeitig auch Erträge aus Dividendenausschüttungen erhält.
Vorteile von ETFs
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Kostengünstig
Beim Investieren in ETFs fällt anders als bei aktiv gemanagten Fonds kein Ausgabeaufschlag an; zudem sind auch die Verwaltungskosten niedriger
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Einfach und Transparent
Der Aufbau eines ETFs ist einfach strukturiert; Die Zusammensetzung und alle wichtigen Handelsinformationen (z.B. Preise, Handelsvolumen, etc.) können jederzeit in sogenannten Factsheets eingesehen werden
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Hohe Streuung
Durch die Investition in einen ETF wird in einen Korb von verschiedenen Wertpapieren investiert. Durch die Diversifikation im Portfolio wird das Risiko breiter gestreut und somit reduziert. Das Kapital ist somit vor größeren Marktschwankungen geschützt mit verbleibendem Restrisiko.
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Liquidität
Da ETFs jederzeit gekauft und verkauft werden können, kann das Investment bei Bedarf schnell wieder veräußert werden. Man spricht dabei von hoher Liquidität.
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Emittentenrisiko
ETFs zählen als Fonds zum Sondervermögen des Emittenten und ist somit vom Vermögen des Emittenten getrennt. Das Kapital ist also im Falle einer Insolvenz von einem Totalverlust geschützt.
Nachteile von ETFs
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Kursrisiko
Wie bei allen anderen Anlageklassen, liegt auch bei der Geldanlage mit ETFs ein Kursrisiko vor. ETFs sind zwar diversifiziert und vermindern durch breite Streuung das Risiko im Portfolio, dennoch wirken sich Kursschwankungen des Index auch auf die Performance des ETFs aus.
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Wechselkursrisiko
Besonders wenn in einen ETF investiert wird, der global breit diversifiziert ist und Wertpapiere aus anderen Ländern enthält, geht ein Währungs- bzw. Wechselkursrisiko ein.
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Verschenkte Stimmrechte
Investiert man in ETFs gibt man das Recht zur Teilnahme an der Hauptversammlung der Unternehmen, die sich im Indexfonds befinden, automatisch an die Fondsgesellschaft ab
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Abweichung vom Index
Obwohl ein passiver Indexfonds darauf abzielt, einen Index möglichst genau abzubilden kann eine Abweichung z.B. durch Transaktionskosten und Gebühren entstehen; die Maßeinheit dafür ist die sogenannte Tracking-Differenz
erster Indexfond für institutionelle Anleger in den USA
erster Indexfonds für Privatanleger in den USA
erster Indexfonds für institutionelle Anleger in Deutschlands
erster ETF in den USA
erster ETF in Europa
Die Geschichte passiv gehandelter Indexfonds
Den Blick allein auf Deutschland und Europa gerichtet wurden die ersten ETFs im Jahr 1990 emittiert. Die Ursprünge der passiven Indexfonds reicht in der Geschichte jedoch um einiges weiter zurück.
Mit der Idee der modernen Portfoliotheorie von Nobelpreisträger Harry Markowitz in den 50ern wurde der Grundstein für das Konzept der passiven Indexfonds gelegt. Der Kern der Theorie sagt aus, dass die Streuung im Portfolio zur Reduktion des Verlustes vor der eigentlichen Maximierung der Rendite stehen sollte.
Mit der Idee der modernen Portfoliotheorie von Nobelpreisträger Harry Markowitz in den 50ern wurde der Grundstein für das Konzept der passiven Indexfonds gelegt. Der Kern der Theorie sagt aus, dass die Streuung im Portfolio zur Reduktion des Verlustes vor der eigentlichen Maximierung der Rendite stehen sollte.
Der erste Indexfonds wurde Anfang der 70er Jahre von der US-amerikanischen Bank Wells Fargo aufgelegt. Der Samsonite Pension Fund umfasste rund 1.500 an der New York Stock Exchange gelisteten Unternehmen
Zu dieser Zeit wurde zunächst ausschließlich institutionellen Investoren der Zugang zum Indexfonds-Markt ermöglicht. Für Privatanleger wurde dann wenige Jahre später der erste Indexfonds durch die Fondsgesellschaft Vanguard aufgelegt, der jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht an der Börse gehandelt wurde und somit nach den typischen Merkmalen betrachtet noch kein richtiger ETF war.
Der erste börsengehandelte ETF kam in den USA 1993 auf den Markt und wurde von dem Unternehmen State Street Global Advisors emittiert. Der SPDR S&P 500 ist bis heute der weltweit größte ETF.
Nachdem in Deutschland zunächst die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden mussten, kamen dann im Jahr 2000 auch die ersten ETFs in der Heimat auf den Markt und wurden damals an der Börse Frankfurt für den Handel freigegeben. Die beiden ETFs waren reine Aktien-ETFs, bildeten den Euro STOXX 50 Index und den STOXX Europe 50 Index ab und konnten zu dieser Zeit nur an der elektronischen Börse XETRA gehandelt werden.
Die Wachstumsgeschichte der ETFs ist bis heute ungebrochen und aufgrund der hohen Flexibilität, attraktiver Kosten und der großen Angebotsvielfalt weiterhin sehr beliebt bei Privatanlegern.
ETF Sparpläne in Deutschland im Oktober 2022
Quelle: extraETF
Zahlen und Fakten zu ETFs
ETF-Markt in Deutschland
Die Entwicklung am ETF-Markt für Privatanleger ist seit einigen Jahren in vollem Gange und die Akzeptanz dieser Finanzprodukte mit all seinen Vorteilen und Nachteilen wurde seit Beginn der Corona-Pandemie noch verstärkt.
Im Januar 2022 belief sich das Anlagevolumen in Exchange Traded Funds (ETFs) aller beteiligten Fondsgesellschaften und Banken in Deutschland auf 80,8 Mrd. Euro.
Im selben Monat wurden insgesamt mehr als 3.3 Mio. ETF-Sparpläne von Privatanlegern mit einer durchschnittlichen Sparplanrate von rund 180 Euro ausgeführt.
Laut einer Prognose des Magazins ExtraETF im Rahmen einer regelmäßig erstellten Marktstatistik soll sich das jährliche Wachstum des Anlagevolumens bis 2026 um 35 % pro Jahr steigen – also innerhalb der nächsten 5 Jahre.
Es wird angenommen, dass das gesamte Anlagevolumen in ETFs durch Privatanleger auf ca. 350 Mrd. Euro steigen wird.
160.000 ETF Sparpläne
194 Mio € Anlagevolumen4,9 Mio ETF Sparpläne
6,2 Mrd € Anlagevolumen20 Mio ETF-Sparpläne
350 Mrd. € AnlagevolumenETFs weltweit in 2021
Quelle: Statista.com, veröffentlicht von Statista Research Department, 08.02.2022
ETF-Markt in Europa und weltweit
Die Anzahl der weltweit gehandelten ETFs stieg von 2010 bis 2020 um 204 % und zählte damals bereits mehr als 7 Mio. ETFs Ende 2020. Das verwaltete Vermögen in 2021 belief sich auf rund 10 Billionen US-Dollar mit weltweit mehr als 8.500 verwalteten ETFs.
In Europa stieg das in ETFs verwaltete Vermögen laut einer Statistik des ETF-Anbieters BlackRock seit Ende 2012 von 367 Mrd. US-Dollar bis Ende 2021 auf 1.597 Mrd. US-Dollar. Es gibt zudem in Europa seit 2021 rund 1.200 ETF-Produkte mehr und betrug Ende 2021 rund 3.300 ETFs auf dem Gesamtmarkt.
Der enorme Zuwachs an ETFs zeigt die Zahl der ETF-Neuemissionen in 2021 von 218 ETFs gegenüber dem Vorjahr und mit zunehmender Zahl an Produkten steigt auch die Anzahl der Produktanbieter weiter an. Zu den größten zählt die US-amerikanische Investmentgesellschaft BlackRock mit dem populären und beliebten Produkt iShares als eine der bekanntesten Marken auf dem ETF-Markt.
Mit dem steigendem Angebot diversifiziert sich auch das Anlagespektrum mit neuen Anlageklassen wie z.B. erneuerbare Energien, Cybersecurity, Digitalisierung & Automatisierung, Elektromobilität und viele mehr.
ETFs und Steuern - das musst du wissen und beachten
Da auch beim Investieren mit ETFs Erträge erwirtschaftet werden, muss dieses Kapital ebenso versteuert werden wie bei anderen Geldanlageformen.
Die gute Nachricht zuerst: Seitdem die Investmentsteuerreform 2018 erlassen wurde, gestaltet sich das Thema Steuern für alle Fonds wesentlich einfacher. Das betrifft nicht nur passive Indexfonds, sondern auch aktive Fonds – und das unabhängig davon, ob die Fonds thesaurierend, ausschüttend, inländisch oder ausländisch sind.
Die Reform hatte damals zum Ziel, eine steuerliche Gleichstellung und Vereinheitlichung von Investmentfonds und ETFs zu gewährleisten. Zudem sollte jedem Investor und Steuerzahler den administrativen Aufwand bei der Erstellung der Steuererklärung erleichtern.
Dennoch gilt, dass für alle Erträge und Gewinne die Abgeltungssteuer an das Finanzamt abgeführt werden, die seit der Einführung mit 25 % zzgl. 5,5 % Solidaritätszuschlag und ggf. ca. 9 % Kirchensteuer beträgt.
Ein weiterer Vorteil durch die Investmentsteuerreform ist zudem, dass die Depotbank bzw. die Fondsgesellschaft dem Anleger die Arbeit abnimmt und die Steuern direkt abführt.
Was du außerdem noch wissen musst, wenn es um Steuern bei ETFs geht:
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Sparerpauschbetrag
Der Steuerpauschbetrag ist ein pauschaler Wert bzw. Betrag an Kapitaleinkünften, für die du bei Gewinnrealisierung für den Verkauf von Aktien oder anderen Wertpapieren keine Steuern zahlen musst. Das betrifft ebenso Zinsen und Dividenden. Der Betrag für alleinstehende Personen liegt bei 801 € - für Eheleute oder Lebenspartner liegt der Betrag sogar bei 1.602 €. Sofern dieser Betrag nicht überschritten wird, ist er von der Steuer befreit und ist somit auch ein gutes Mittel zur Steueroptimierung.
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Freistellungsauftrag
Um den Sparerpauschbetrag nutzen zu können, musst du deiner Bank einen sogenannten Freistellungsauftrag erteilen. Dadurch wird der Freibetrag automatisch bei der Abgeltungssteuer berücksichtigt. Da der Freistellungsauftrag für jedes Jahr neu eingereicht werden muss, ist es wichtig, dass er rechtzeitig bei deiner Bank eingeht und zum 1. Januar des neuen Jahres Gültigkeit hat. Ohne einen solchen Auftrag hast du dennoch die Möglichkeit den Freibetrag über deine Steuererklärung zurückzuerhalten.
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Quellensteuer
Es gibt verschiedene Arten von Quellensteuern und alle haben die Gemeinsamkeit, dass der Steuerabzug bereits an der Quelle fällig ist und dort direkt abgezogen wird. In unserem Fall ist die Abgeltungssteuer eine solche Quellensteuer. Fallen ausländische Kapitalerträge an, werden die Quellensteuern im Ursprungsland mit dem dort gültigen Steuersatz einbehalten, der aber für deutsche Anleger eine Obergrenze von 15 Prozent nicht überschreiten darf. Sofern sich die Bank nicht um die Anrechnung der Quellensteuer kümmert, lässt sich das über die eigene Einkommensteuererklärung regeln.
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Jahressteuerbescheinigung
In der Jahressteuerbescheinigung sind sämtliche deiner steuerpflichtigen Kapitalerträge aufgeführt, die innerhalb eines Jahres durch dein Konto oder deines Depots erzielt wurden. Mithilfe der Jahressteuerbescheinigung kannst du die gezahlte Abgeltungssteuer über die Einkommensteuer zurückerhalten. Das Dokument erhältst du automatisch nach Beendigung des Kalenderjahres von deiner Depotbank.
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