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Checkliste für Sparer und Anleger zum Jahresende 2022
Advent, Advent..heute brennen bereits 3 Lichter auf dem Adventskranz und Weihnachten steht kurz vor der Tür. Bist du auch bereits im Jahresendspurt und bereitest dich auf die Weihnachtsfeiertage vor? Für Sparer und Privatanleger ist es an der Zeit sowohl einen Rückblick auf das Jahr zu riskieren und eine erste Bilanz zu ziehen aber auch um sich Gedanken über Pläne und finanzielle Ziele im neuen Jahr zu machen.
Jahresrückblick 2022 - Wie erfolgreich warst du in diesem Jahr?
Diese Jahreszeit ist neben dem jährlich wiederkehrenden Marathon beim Kaufen der Weihnachtsgeschenke auch die Zeit zur Besinnung und um Zeit mit der Familie und mit Freunden zu verbringen.
Bei all dem Trubel sollte auch genügend Zeit sein, um auf das zurückliegende Jahr zu blicken. Hast du deine finanziellen Ziele in diesem Jahr erreicht und kannst zufrieden auf deine Erfolge in 2022 zurückblicken? Finde es heraus und verschaffe dir einen Überblick, in dem du mit nur wenig Zeitaufwand mithilfe einer kleinen Checkliste alle wichtigen Punkte überprüfst.
Wobei kann dir die Checkliste helfen?
Um einen Überblick über die für dich wichtigsten Finanzthemen zu erhalten, gibt dir eine Checkliste bereits eine einfache Struktur vor, wie du Schritt für Schritt den Status deiner Kredite & Versicherungen, deiner Jahresabos, deiner Wertpapiere und weiterer Vermögenswerte wie z.B. Immobilien, Rohstoffe etc. kontrollieren kannst.
Hast du die Liste einmal durchgearbeitet, wirst du schnell feststellen, in welchen Punkten du deine Ziele erreicht oder vielleicht sogar übertroffen hast und an welchen Schwachstellen du im neuen Jahr noch Verbesserungspotential hast. Es gibt sicher an einigen Stellen noch Spargelegenheiten, die noch ungenutzt sind.
Durch diese Ergebnisse kannst du also bereits jetzt deine Ziele für 2023 definieren.
Und wenn es um Geld und Finanzen geht, sind besonders der Dezember und der Januar gute Monate, um dir auch nochmal die wichtigsten Fristen ins Gedächtnis zu rufen. Nutze zu dem auch die Gelegenheit und informiere dich über Termine, die du bis zum Jahresende noch für den Abschluss deiner Finanzen in 2022 berücksichtigen solltest.
Kontrolliere deine Einnahmen und Ausgaben
Die größten Ausgaben im Jahr fallen üblicherweise im Januar an. In diesem Monat wird ein Großteil aller jährlich anfallenden Kosten für Versicherungen von deinem Konto abgebucht. Wenn du jedes Jahr aufs Neue wieder überrascht bist, woher die großen Abbuchungen im Januar kommen, dann führst du vermutlich keine Übersicht über deine Einnahmen und Ausgaben.
Nutze jetzt die Gelegenheit, um eine Bestandsaufnahme für das kommende Jahr zu erstellen. Erfasse in einer einfachen Liste alle wiederkehrenden Einnahmen und Ausgaben sowie alle laufenden Daueraufträge. Um mit deinen Finanzen in 2023 auf Kurs zu bleiben, ist ein Haushaltsbudgetplan eine wichtige Grundlage. Folgende Fixkosten, solltest du auf jeden Fall in deinem Haushaltsplan aufnehmen:
- Miete
- Strom und Gas
- Handytarife
- Kfz-Versicherungen
- Ratenkredite
- Abonnements
- Monatliche Investitionen in deine private Altersvorsorge (Wertpapiere, Fondssparpläne, Rentenfonds etc.)
- Versicherungen, Rechnungen, Kredite
- Lohn- und Gehaltszahlungen
- Einnahmen aus Vermietung und/oder Verpachtung
- Einnahmen aus Kapitalerträgen wie z.B. Dividenden und Zinsen
und je nach persönlicher Lebenssituation
- Kindergeld
- Renteneinnahmen
- Wohngeld
- Arbeitslosengeld
In der Regel kannst du die meisten Einnahmen und Ausgaben über deine Kontoauszüge aus regelmäßigen Bankumsätzen ableiten. Auch wenn du deine Belege, Rechnungen und Kreditkartenabrechnungen unterjährig sammeln und als Nachweise für deine Steuererklärung aufbewahren solltest, genügt für diese Übung bereits ein Auszug aus deiner Bank. Es gibt Banken wie z.B. die Comdirect, die dafür den sogenannten Finanzmanager als private Ein- und Ausgabenübersicht anbieten.
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Überprüfe deine Versicherungen, Abos, Kredite etc.
Jedes Jahr am Jahresanfang machen sich bei vielen privaten Haushalten die Ausgaben für Versicherungen bemerkbar. Laut einer Pressemitteilung des Bundesamtes für Statistik gaben private Haushalte in 2021 durchschnittlich 1.500 Euro für Versicherungen aus. Dazu gehören alle wichtigen Arten der Versicherung wie die Kfz-Versicherung, Hausrat- und Haftpflichtversicherung, Rechtsschutzversicherung, zusätzliche private Krankenversicherungen u.v.m.
Da es bei Versicherungen immer um ein gutes Preis-/Leitungsverhältnis geht und weil es von Jahr zu Jahr bessere und günstigere Angebot gibt, lohnt sich ein Vergleich der angebotenen Finanzprodukte mit den eigenen Vertragskonditionen. Viele Anbieter bieten zudem Wechselprämien an.
Auch deine bestehenden Abonnements solltest du dir in einer ruhigen Minute zum Jahreswechsel genauer anschauen. Überlege dir, welche von den Abos z.B. für Streaminganbieter oder Premium Pakete wirklich gebraucht werden. Das Gleiche gilt auch für Mitgliedschaften in Vereinen oder Fitnessstudios. Falls du planst, einige Verträge zu kündigen, prüfe auch, wie die Kündigungsfristen im Vertrag geregelt sind.
Mögliche Wechsel auf einen günstigeren Stromanbieter ist zu dieser Zeit besonders wichtig. Auch wenn die Preise bei sämtlichen Anbietern gestiegen sind, kann sich ein Vergleich lohnen. Halte Ausschau nach guten Ökostromanbietern – so kannst du deinen Geldbeutel schonen und trägst noch zum Umweltschutz bei.
Private Anschaffungen
Es ist sinnvoll alle wichtigen Anschaffungen im aktuellen Jahr noch so zu tätigen, dass alle entsprechend anwendbaren Steuerfreibeträge optimal ausgenutzt werden. Zu den Anschaffungen gehören z.B. Arbeitsmittel sowie Arbeitskleidung und Büroausstattung, die als Werbungskosten bis zu einer Freibetragsgrenze von 1.000 Euro von der Steuer abgesetzt werden können. Sämtliche Anschaffungskosten, die als haushaltsnahe Dienstleistungen angefallen sind, kannst du ebenso als Werbekosten absetzen.
In besonderen Fällen können auch Gesundheitskosten wie z.B. für Medikamente, Kuren, Brillen etc. bis zum 31.12.22 als sogenannte außergewöhnliche Belastungen geltend gemacht – also von der Steuer abgesetzt werden. Es lohnt sich hierbei zu prüfen, ob die Anrechnung auf das zu versteuernde Einkommen in deinem Fall möglich ist.
Um die obere Freibetragsgrenze nicht zu überschreiten, ist neben der Ausschöpfung maximaler Steuerersparnisse in diesem Jahr auch einen Plan für Anschaffungen im Folgejahr sinnvoll.
Erwartest du z.B. eine Gehaltserhöhung in 2023 und planst, das zusätzliche Einkommen, das am Monatsende nach Abzug aller möglichen anfallenden Kosten übrig bleibt, zu investieren, ist jetzt ein guter Moment, um die Höhe und den Zeitpunkt der Investition festzulegen.
Mit Investition ist nicht nur Vermögensaufbau mit Wertpapieren wie z.B. Aktien oder ETFs gemeint, sondern auch anderen Wertanlagen wie eine Eigentumswohnung, ein neues KFZ-Fahrzeug oder eine neue Einbauküche. Auch Kosten für Renovierungen im neuen Jahr können jetzt und mit ausreichend Vorlaufzeit geplant werden.
Depotcheck
Deine private Altersvorsorge ist das Herzstück deiner Finanzen und bildet die Grundlage für finanzielle Unabhängigkeit. Nutze zu dieser Jahreszeit den Moment, um eine Bestandsaufnahme im Wertpapierdepot durchzuführen. Auch wenn die Jahresabrechnung zu deinem Depot erst Anfang 2023 von deiner Bank zugestellt wird, ist es ratsam bereits jetzt dein Depot auf ein mögliches Ungleichgewicht der einzelnen Assets zu prüfen.
Ausgerichtet an deiner persönlichen Investmentstrategie und deinem Risikoprofil, solltest du die Vermögensentwicklung immer im Blick behalten. Eine gute Diversifikation im Portfolio ist das A und 0 und entscheidet über Rendite und Risiko deiner Investitionen. Stellst du die Entstehung eines sogenannten Klumpenrisikos z.B. durch die Übergewichtung einzelner Aktien oder Fonds auf Märkte, Regionen oder Sektoren fest, dann solltest du über ein Rebalancing des Portfolios nachdenken. Besonders durch die hohen Schwankungen an der Börse in den vergangenen Monaten ist die Herstellung des Gleichgewichts angepasst an deine Strategie und deine Risikobereitschaft sinnvoll.
Das Rebalancing, auch Umschichtung genannt, wird in der Regel durch das Kaufen oder Verkaufen bestimmter über- oder untergewichteter Wertpapiere durchgeführt. Dabei kann es zur Realisierung von Gewinnen und Verlusten für, die wiederum versteuert bzw. dem Finanzamt gemeldet werden müssen. Gewinne werden durch die Abgeltungssteuer mit einem Steuersatz von 25 % versteuert.
Hast du für dich bereits für das Jahr 2022 einen Freistellungsauftrag eingerichtet, kannst du den Sparerpauschbetrag anwenden, um die Steuerlast zu mindern. Der Betrag liegt in diesem Jahr bei 801 Euro bzw. für Paare und Lebenspartner bei insgesamt 1.602 Euro.
Kleiner Tipp mit großer Auswirkung: Hast du es versäumt für dieses Jahr einen Freistellungsantrag bei deiner Bank einzurichten so kannst du das noch in diesem Jahr bis 31.12.2022 rückwirkend erledigen!
Bist du im Besitz aktiv gemanagter Fonds, übernimmt dein Fondsmanager das Rebalancing deines Portfolios. Du bezahlst somit einen gewissen Aufschlag, um diese Arbeit einem Dritten zu überlassen. Ähnlich funktioniert das bei einem Roboadvisor, bei dem die Verwaltung deines Portfolios und regelmäßige Rebalancings durch Algorithmen gesteuert werden.
Achtung: Jeder Handel an der Börse, egal ob Kauf oder Verkauf, verursacht Kosten und Ausgabenaufschläge, die wiederum deine Rendite schmälern. Welchen Zeitpunkt du im Jahr wählst, um dein Depot einem Boxenstopp zu unterziehen, entscheidest du. Was die Häufigkeit der Umschichtung angeht, empfiehlt die Allgemeinheit das maximal ein- bis zweimal im Jahr durchzuführen. Denn die Börsenweisheit heißt nicht ohne Grund „Hin und Her macht Taschen leer“.
Überlege dir deine Ziele für 2023
Nachdem du die Checkliste als Hilfsmittel für den Jahresrückblick deiner Finanzen genutzt hast, fühlst du dich jetzt hoffentlich sicherer und du weißt, wo du gerade stehst auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit. Mit dieser Einstellung bist du jetzt in der Lage, neue Ziele für das Jahr 2023 zu setzten.
Neben den gerne alle Jahre wieder genannten guten Vorsätze wie mehr Sport treiben, bewusster und gesünder Leben und mehr Zeit mit Freunden und auf Reisen zu verbringen ist es ebenso wichtig sich gute Vorsätze für seine Finanzen zu fassen. Vielmehr sollte man sich darüber hinaus auch konkrete und realistische Ziele setzten.
Überlege dir z.B., ob du deine monatlichen Sparraten in deine Altersvorsorge erhöhen möchtest. Sofern du noch nicht mit Investieren begonnen hast, ist jetzt ein guter Zeitpunkt dich zu informieren, welche Möglichkeiten es gibt.
Und dabei kommen wir bereits auf das Thema finanzielle Bildung. Hast du dir dieses Jahr ein paar Fachbücher auf deine To-do-Liste gesetzt und es geschafft diese zu lesen? Wenn nicht, dann solltest du dir in diesem Fall unbedingt eine kleine Leseliste für 2023 anlegen. Finanzielle Bildung ist das ultimative Fundament für Sicherheit und Erfolg beim Thema Geld und Vorsorge.
In der heutigen Zeit, in der das Leben immer mehr an Geschwindigkeit aufnimmt, kann sich die individuelle Lebenssituation schnell ändern. Die Planung einer Hochzeit oder die Gründung einer Familie kann die Prioritäten auch hinsichtlich der Finanzen schnell ändern.
Ein gutes finanzielles Polster, eine geregelte private Altersvorsorge und ein gut versteckter Notgroschen ist genauso wichtig, wie sich durch einen schönen Urlaub einen kleinen Wunsch zu erfüllen.
Und neben all den Geldthemen sollte natürlich die Gesundheit an erster Stelle stehen. Dass Geld alleine nicht glücklich macht, steht außer Frage, aber gut strukturierte private Finanzen bringen ein Gefühl der Sicherheit und stärken das Selbstbewusstsein. Das wiederum stärkt den Geist und unterstützt neben gesunder Ernährung und einer bewussten Lebensweise auch die Gesundheit.
In diesem Sinn überlasse ich dich jetzt deinen Gedanken und Plänen und wünsche dir viel Erfolg bei der Umsetzung in einem entspannten Jahr 2023!
Pflichtlektüre für deine finanzielle Bildung
Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.
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