Money Mindset - Wie stehst du zum Thema Geld und Finanzen?

Money Mindset

In diesem Beitrag gehts es um das Thema Geld und Finanzen – und keine Angst, hier geht es nicht um die unangenehmen Art sich mit dem Thema auseinandersetzen, sondern um reine Selbstreflexion mit der zentralen Frage: Wie stehst du zum Thema Geld?

Was versteht man unter Money Mindset?

Der Begriff Money Mindset hat sich etabliert, wenn es um die Einstellung zu Geld und zu den eigenen Finanzen geht.

Der englische Begriff “Money Mindset” beschreibt einfach gesagt im Deutschen die “Einstellung (Mindset) zu und die Denkweise über Geld (Money)”. 

Jeder steht dem Thema Geld unterschiedlich gegenüber und je nachdem, ob die Grundeinstellung positiv oder negativ ist, wirkt sich die Denkweise unterschiedlich auf unsere Entscheidungen und somit auf unsere finanzielle Situation aus. Der Begriff Mindset selbst bestimmt nicht nur die Einstellung und Denkweise zu Geld, sondern steht auch für eine allgemeine Lebenseinstellung, Mentalität und Gesinnung.

Wie sich die Haltung zu Geld entwickelt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Geprägt wird die Denkweise bereits in der Kindheit durch die Werte, die von Eltern in der Erziehung übermittelt werden. Auch das unmittelbare Umfeld, in dem man aufwächst und lebt, wirkt sich auf das Money Mindset aus. Das kann die eigene Familie und Freunde sein, aber auch Kollegen und Mitschüler. Ein großer Faktor, der den Umgang mit Geld und die Aufklärung zum Thema Geld und Finanzen betrifft, wird heute zu einem großen Teil durch die Medien und insbesondere von den sozialen Media geprägt.

Das schwedische Fintech-Unternehmen Anyfin hat im März 2021 vor seinem Markteintritt in Deutschland eine Studie zum finanziellen Money Mindset durchgeführt, um mehr über die Einstellung der jüngeren Generationen zu Geld herauszufinden. Dabei wurden ca. 1.000 Studienteilnehmer im Alter von 18-45 Jahren dazu befragt, was Ihnen im Leben wichtig ist und was für eine Rolle die eigenen Finanzen dabei spielen. 

Die Ergebnisse der Studie sagen einiges über das Denken und  über die Einstellung der Deutschen zu Geld, aber auch über deren aktuelle finanzielle Lage aus. So sind z.B. 38 % der Deutschen nicht einmal dazu in der Lage, finanzielle Engpässe zu überbrücken. Ungeplante Ausgaben, wie z.B. für den Kauf einer neuen Waschmine würden somit einen großen Teil der Befragten vor ein größeres finanzielles Problem stellen. Das ist ein Beispiel dafür, warum ein Drittel der Deutschen das Thema Geld auch mit Verzicht und Existenzangst in Verbindung bringt.

Interessant an der Studie ist auch die Feststellung, dass gerade die Gen Y finanziellen Wohlstand und finanzielle Absicherung nicht mehr als Statussymbol, sondern eher als Mittel zum Zweck sehen. Für diese Altersgruppe steht Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung deutlich mehr im Vordergrund als bei anderen Generationen.

Positive und negative Glaubenssätze

Im Zusammenhang mit Geld und Finanzen denkt man an erster Stelle immer an finanziellen Wohlstand, beruflichen und privaten Erfolg, den Besitz von Vermögen und einem gut gefüllten Konto. Wer ein gutes Einkommen erhält, hat ein Gefühl der Wertschätzung seiner Leistung und ein Gefühl der Zufriedenheit, da man ein gutes Leben ohne Verzicht und Einschränkung leben kann. 

Die Frage, ob Geld alleine glücklich macht, wird heiß diskutiert und führt aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet zu unterschiedlichen Ergebnissen und Meinungen. Einig ist man sich allerdings darüber, dass ein gutes Einkommen und Wohlstand bis zu einem gewissen Maß zu Zufriedenheit und Wohlbefinden – also auch zu einem Glücksgefühl – führt.

Glaubenssätze spielen beim Erreichen finanzieller Sicherheit und Selbstkontrolle eine besondere Rolle. Sie gibt es schon seit jeher, werden von Mensch zu Mensch weitergegeben, entstehen durch Erfahrungen und Erlebnisse und sind in unserem Unterbewusstsein fest verankert. An etwas zu glauben muss allerdings nicht bedeuten, dass es automatisch richtig ist. Daher ist es sinnvoll, Glaubenssätze immer wieder auf den Prüfstand zu stellen, um zu vermeiden, dass wir uns unterbewusst in die falsche Richtung lenken und gegen unsere eigenen finanziellen Ziele arbeiten.

Typische negative Glaubenssätze, die dem ein oder anderen sicherlich bekannt sein dürften, sind z.B.

  • “Geld verdirbt den Charakter”
  • “Geld alleine macht nicht glücklich”
  • “Geld stinkt”
  • “Geld liegt nicht einfach auf der Straße”
  • “Kaum habe ich Geld bekommen, muss ich es schon wieder abgeben”
Geld ist ein Wertmaßstab und so führt z.B. der Gedanke an das Gehalt oder den Urlaub, den man sich nicht leisten kann, zu einem Gefühl des Unwohlseins und der Unzufriedenheit, das sich weiter manifestiert, sobald man seine finanzielle Situation mit der eines anderen vergleicht. Einen niedrigeren Lohn zu erhalten würde ja bedeuten, dass die Arbeit und eigene Leistung nicht ausreichend gut bewertet wird. Geld wird also meistens mit dem finanziellen Status und mit der Erreichung eines besseren Status in Verbindung gebracht.
 

Um sich von diesen negativen Gedanken zu lösen, ist es wichtig, sich aktiv damit auseinanderzusetzen. Dadurch lernt man zu verstehen, woher die eigene Haltung kommt und warum unterbewusst bestimmte Entscheidungen im Umgang mit Geld getroffen werden. Ist dieser Schritt getan, beginnt man bewusst, die negativen Glaubenssätze in positive umzuwandeln. Und da positives Denken gelernt sein will, wird es ein längerer Prozess sein, bis diese verinnerlicht sind. Bekannte positive Glaubenssätze für ein besseres Money Mindset sind z.B.

  • “Geld gibt mir viele Möglichkeiten, meine Ziele zu erreichen”
  • “Ich bin mir mein Geld wert”
  • “Das ist mir jeden Cent wert”
  • “Ich gehe sorgfältig mit Geld um”

Welche Gedanken und Wertvorstellungen für den Einzelnen wichtig und passend sind, hängt von den eigenen Wünschen und finanziellen Zielen ab. Sie alle sind eine große Hilfe dabei, sich bei dem Gedanken an Geld und Finanzen wohl und sicher zu fühlen und mit gesundem Optimismus seine Finanzen zu ordnen. Die Angst vor Rechnungen im Briefkasten oder dem Blick auf den Kontostand ist dann irgendwann Geschichte.

Welchen Einfluss hat dein Money-Mindset auf deine Finanzen?

Die Kunst sich mit den eigenen Finanzen und mit dem Thema Geld zu beschäftigen ist für viele Menschen eine schwierige Aufgabe. Es geht darum, sich bewusst über seine finanzielle Situation Gedanken zu machen, um dadurch auch richtige Entscheidungen treffen zu können. 

Die Achtsamkeit beim täglichen Umgang mit Geld ist die wichtigste Voraussetzung, um finanzielle Sicherheit und Unabhängigkeit zu erreichen. Positive und negative Glaubenssätze begleiten uns im Alltag und beeinflussen unterbewusst unser rationales Handeln, wie z.B. in einer typischen Situation beim Shoppen, bei der man je nach der inneren Einstellung zu Geld Dinge kauft, die man sich vielleicht nicht leisten kann. 

Bereits im Kindesalter wird das Urteilsvermögen im Umgang mit Geld trainiert, in dem Kinder ein regelmäßiges Taschengeld erhalten und dadurch selbst entscheiden dürfen, wofür sie es ausgegeben möchten. Dass sich nicht alles kaufen lässt, was auf der Wunschliste steht und man sich für eine Sache entscheiden muss, ist eine der ersten Lektionen. Diese Erfahrung prägt unsere Wertevorstellung, unsere Einstellung zu Geld und somit unsere Finanzentscheidungen, die wir im täglichen Leben treffen müssen. 

Das beginnt beim Einkauf von Lebensmitteln, die Begleichung von Rechnungen, monatlichen Mietzahlungen und die Buchung einer schönen Reise für den wohlverdienten Urlaub. Rationales Handeln beim Ausgeben von Geld wird dabei schwer beeinflusst durch Konsumfallen, die an jeder Ecke lauern und durch Werbung in allen Medien verstärkt wird. 

Wer gelernt hat, sinnvoll mit Geld umzugehen und seine Einnahmen und Ausgaben im Blick hat, ist hier im Vorteil, um vernünftig darüber urteilen zu können, was man unbedingt benötigt und was eher als unnötige Geldverschwendung anzusehen ist. Ein positives Money Mindset hilft uns dabei, die Kontrolle über unsere Finanzen zu erlangen und zu erhalten und nimmt uns die Last negativ und besorgt über unsere finanzielle Situation nachdenken zu müssen. Denn wer in ständiger Sorge um sein Geld und seine finanzielle Situation ist, der entwickelt innere Blockaden und Ängste, die das Gefühl von Einschränkung, Abhängigkeit und Unzufriedenheit vermitteln. Die Entwicklung von positiven Glaubenssätzen und das Abschütteln alter Gewohnheiten hilft dabei seine innere Einstellung zu Geld und Finanzen zu ändern, was sich wiederum positiv auf unser Leben, unsere Beziehung zu Freunden und Familie, unsere Zufriedenheit und unser inneres Selbstwertgefühl auswirkt.

Sprichst du offen über Geld oder ist das für dich ein Tabutthema?

Besonders in der aktuellen wirtschaftlichen Lage spricht man offen über allgemeine Themen wie Inflation, Unsicherheiten am Arbeitsmarkt, Rezession und hohe Energie- und Lebenskosten. Über die individuelle finanzielle Lage und die direkten Auswirkungen auf den eigenen Lebensstand spricht kaum einer. Wer gibt schon gerne offen zu, dass das angesparte Geld nicht ausreicht, um steigende Lebenshaltungskosten zu decken. Viele Menschen kämpfen schon lange mit der eigenen Existenzsicherung, leben von einem Minimum an Einkommen und kommen kaum über die Runden. Viele bangen aktuell um die Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes. Dennoch wird darüber nicht offen gesprochen und es haftet ein allgemein negativer Ruf an dem Thema Geld und Finanzen.

Auch über allgemeine Themen wie Gehalt, eigenes Vermögen, Verschuldung und monatliche Ausgaben sprechen nur wenige offen und unbefangen. Über Geld zu sprechen ist heute immer noch das Tabuthema in Deutschland schlecht hin.

Dennoch haben die Ergebnisse der Studie “Money Mindset: Was der Gen Y wichtig ist” gezeigt, dass in Deutschland heute immer mehr über Geld gesprochen wird. In der Kategorie Money Mindset haben immerhin 46 % der Befragten angegeben, dass sie mit Freunden und Familie offen über Finanzen sprechen. Für 10 % ist es immer noch an absolutes Tabu über Geld zu sprechen.

Mit dem richtigen Money Mindset zu mehr Selbstbewusstsein

Geld und Finanzen sollten nicht nur als langweiliges, unangenehmes und kompliziertes Thema betrachtet werden, denn es ist ein wichtiger Bestandteil im Leben und sollte als solches auch bewusst wahrgenommen werden.

Um an seinem Money Mindset zu arbeiten braucht es ein bestimmtes Maß an Finanzwissen und die Bereitschaft sich finanziell weiterzubilden. In dem man sich gezielt informiert über die Möglichkeiten durch Sparen und Investieren langfristig Vermögen aufzubauen, kann man bewusste Entscheidungen über den Umgang mit Geld treffen. 

Es gibt zahlreiche Bücher verschiedener Autoren zum Thema Persönlichkeit und Money Mindset, Geld und Finanzen. Das umfangreiche Angebot an Fachliteratur von Finanzexperten beinhaltet sowohl fundiertes Finanzwissen aber auch Ideen und Tipps zum Umgang mit Geld (persönliche Buchempfehlungen findest du am Ende des Beitrags).

Aus deiner Einstellung zu Geld und deinem Bewusstsein über die Auswirkungen des Umgangs mit Geld wird dein Selbstbewusstsein in Bezug auf deine eigene finanziellen Situation gestärkt. Dadurch schaffst du dir Klarheit, kannst klare Ziele definieren und bereitest deinen Weg um finanziell Unabhängigkeit zu werden.

 

Buchempfehlungen

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