Depot & Co. - Der Leitfaden für dein Wertpapierdepot

Wer mit Wertpapieren handeln, möchte, braucht zunächst ein Wertpapierdepot. 

Wie du den richtigen Depotanbieter für dich findest und was du außerdem beachten musst erfährst du hier.

Aktiendepot

Was ist ein Wertpapierdepot?

Ein Wertpapierdepot ist einfach erklärt eine Sammelstelle zur Verwaltung von Wertpapieren und dient als digitaler Handelsplatz zum Kauf und Verkauf von Aktien und anderen Finanzprodukten. 

Was früher und weit vor der Erfindung des Internets in Papierform bei einem physischen Handelsplatz gehandelt wurde, kann heute über einfache digitale Plattformen bequem von überall durchgeführt werden. Die gängigsten Arten von Wertpapieren, die du in einem Depot handeln kannst, sind hier für dich zusammengefasst:

Depotbank

Du kannst dir ein Wertpapierdepot wie ein Girokonto verstellen. Die Funktionen sind nahezu dieselben und beinhalten gleichermaßen Auszahlungen, Einzahlungen, Einsicht über deine Kontostände und Salden im Depot sowie wichtige Dokumente wie z.B. Kontoauszüge, Saldenbestätigungen und Abrechnungen.

Der kleine Unterschied zwischen Girokonto und Wertpapierdepot besteht darin, dass du für den Handel von Aktien und anderen Wertpapieren ein zusätzliches Konto benötigst. 

Was dieses sogenannte Verrechnungskonto kann und wozu es dient, erfährst du gleich. Ebenso nutzt du dieses Konto ausschließlich für den Wertpapierhandel. Der allgemeine Zahlungsverkehr aus deinem alltäglichen Leben machst du weiterhin über dein Girokonto.

Berechtigt zur Eröffnung eines Depots ist jeder mit ab Beginn der Volljährigkeit im Alter von 18 Jahren. 

Es gibt allerdings heutzutage die Möglichkeit, Junior-Depots für Minderjährige mit der Vollmacht der Eltern zu eröffnen. Bis zur Volljährigkeit verfügen die Eltern dann über das investierte Kapital.

So wählst du den richtigen Depotanbieter aus

Egal ob Neo-Broker, Direktbank oder Filialbank – du solltest du dir ähnlich wie bei einem Autokauf die Zeit nehmen vor Depoteröffnung das Kleingedruckte zu lesen. Die wichtigsten Informationen werden in der Regel bei jedem Broker auf dessen Homepage transparent dargestellt. Wenn du dann immer noch Fragen hast, dann nimm direkten Kontakt mit der Bank oder dem Broker auf.

Bevor du also dein Konto bei einem Broker deiner Wahl eröffnest, informiere dich über die wichtigsten Konditionen, wie hier in einer kurzen Checkliste zusammengefasst:

Depotauswahl

Ein weiteres Kriterium bei der Auswahl ist zudem auch die Möglichkeit eines Depotwechsels und die Flexibilität der Einzahlungsmöglichkeiten (Echtzeitüberweisung, Bankeinzug, Kreditkarte, etc.) 

Sofern dein Geld schnell für einen Kauf verfügbar sein soll, ist das ein wichtiger Punkt. Sofern du dir Sparpläne einrichtest, ist nur die Einzugsermächtigung relevant. 

Die wichtigsten Informationen werden in der Regel bei jedem Broker auf dessen Homepage in einem sogenannten Preis- und Leistungsverzeichnis transparent dargestellt. Wenn du dann immer noch Fragen hast, dann nimm direkten Kontakt mit der Bank oder dem Broker auf.

Bei einem reinen Online- oder Neobroker kannst du einen Servicemitarbeiter einfach und oftmals sogar rund um die Uhr über ein Kontaktformular oder Live-Chat erreichen. Bevorzugst du ein Depot bei deiner Hausbank, die eine Filiale vor Ort hat, dann kannst du dich persönlich an einen Bankberater wenden.

 

Welcher Online-Broker passt am Besten zu dir?

Welcher Online-Broker letztlich zu dir passt, ist reine Geschmackssache – Die Auswahlkriterien unterscheiden sich danach, welcher Investortyp du bist.

Für Einsteiger und Kleinanleger, die aus Gründen der Einfachheit und Kostentransparenz mit einem ETF-Portfolio starten möchten, sind Eigenschaften wie das Angebotsspektrum der ETFs und die Mindestsparrate wichtig. 

Ein Online-Depot mit komfortabler Benutzeroberfläche, einer Desktop-Version wie auch einer Depot-App kann eine geeignete Wahl sein.

Ein großer Vorteil ist, dass die Kosten bei einer Online-Bank bzw. einem Online-Broker wesentlich niedriger sind. Zudem werden für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren Flatrates angeboten.

Anleger, die auf eine qualifizierte Beratung bei einer Bank wert legen und bereit sind dafür einen entsprechenden Aufschlag zu zahlen, sind bei einer Filialbank oder einer Direktbank gut aufgehoben.

Für einen aktiven Investor oder Trader stehen die Handelszeiten und die Auswahl und Flexibilität bei den Handelsplätzen im Vordergrund. Besondere Ordertypen und Vehikel wie z.B. der Stopp-Loss Order oder Limit-Oder gehören für aktive Händler zum Standard einer jeden Depotbank. 

Tipp

Es ist ratsam vor der Auswahl einer Depotbank mehrere Anbieter zu vergleichen. Dazu gibt es eine Vielzahl von Finanzwebseiten im Internet , die eine kostenlose Vergleichsplattform anbieten. Die bekanntesten darunter sind z.B. Finanztip.de oder brokervergleich.de

Die bekanntesten Online-Broker auf einen Blick

So eröffnest du in wenigen Minuten dein Wertpapierdepot

Depots lassen sich heutzutage schnell und einfach eröffnen. Die einzelnen Prozessschritte laufen bei den meisten Anbieter ähnlich ab. Die einzelnen Schritte und eine kurze Beschreibung dazu findest du hier

  • Anmeldung

    Zur Eröffnung deines Depots gehst du zuerst auf die Website deines Anbieters. Dort kannst du dich mit deiner E-Mail-Adresse registrieren und wirst automatisch durch alle weiteren Schritt geleitet. Bei den meisten Anbietern wird auch eine Trading-App angeboten, die du über den Store deines Smartphones downloaden kannst. Somit kannst du die Depoteröffnung einfach und bequem über deine App durchführen.

  • Persönliche Daten eingeben

    In einem Online-Formular wirst du zunächst nach deinen persönlichen Daten wie Name, Adresse und Geburtsdatum gefragt. Außerdem werden noch deine Erfahrungen mit Wertpapierhandel abgefragt. Um für dich ein Verrechnungskonto einrichten zu können, benötigt die Depotbank zusätzlich Bankdaten deines Referenzkontos. Das ist in der Regel dein Girokonto, von dem aus du die Menge Geld überweisen kannst, die du zum Kauf eines Wertpapiers benötigst.

  • Identifikation

    In diesem Schritt wirst du auf aufgefordert deinen Daten bzw. deine Identität zu verifizieren. Das geht via Postident bei einer Postfiliale in deiner Nähe oder direkt an einem PC oder Laptop über Video-Ident. Dafür benötigst du eine gute Internetverbindung und ein gültiges Ausweisdokument.

  • Einzahlung

    Wenn du deine Daten angegeben hast, deine Identität bestätigt wurde und du die IBAN deines Verrechnungskontos vom Depotanbieter erhalten hast, kannst du deine erste Einzahlung auf das Depotkonto vornehmen. Die Höhe des Überweisungsbetrages ist nicht auf einen Mindestbetrag beschränkt, d.h. du überweist nach eigenem Ermessen.

Wertpapierdepot übertragen - so gehst du bei einem Anbieterwechsel vor

Sobald du dich für deinen neuen Broker entschieden hast, wirst du dort als neuer Kunde Schritt für Schritt durch die Depotübertragung durchgeführt. Das geht schnell und einfach über ein online Formular – ohne Papierkram und ohne den Weg zur Post. 

Um das Formular ausfüllen zu können, solltest du folgende Informationen zur Hand haben:

Nachdem du das ausgefüllte Formular eingereicht hast, folgt das Identifikationsverfahren, wie du es bereits von der Depoteröffnung kennst. Das kann über Video- oder Postident durchgeführt werden.

Nach Abschluss des Übertrags sind deine Wertpapiere von deinem alten in dein neues Depot übertragen und dort eingebucht worden.

Sicherheit im Depot - Datenschutz und Einlagensicherung

 Deine persönlichen Daten, die du bereits bei der Eröffnung deines Depots hinterlegt hast, werden in der Regel gemäß der Datenschutzbestimmungen nach den höchsten technischen Sicherheitsstandards verschlüsselt in einem Rechenzentrum in Deutschland hinterlegt. Deine Daten werden dort vertrauensvoll verwahrt und auch nur für die angegebene Zwecke verwendet. Zu den personenbezogenen Daten zählen im Allgemeinen folgende:

 

Die Datenschutzbestimmungen beinhalten weitere Informationen über die Erhebung, der Verarbeitung und Nutzung deiner Daten. Die Dokumentation dazu findest du im persönlichen Bereich deines Depots. 

Einlagensicherung und Verrechnungskonto

Man muss bei der Sicherung des eigenen Vermögens bei einer Online-Bank oder einem Neo-Broker grundsätzlich unterscheiden zwischen der Einlagensicherung für ein Girokonto, ein Fest- oder Tagesgeldkonto und einem Depot für Wertpapiere. Denn grundsätzlich gilt für ein Wertpapierdepot nicht die gleiche Einlagensicherung wie bei einem gewöhnlichen Bankkonto. 

Dort gilt für den Bestand im Allgemeinen keine Einlagensicherung, da der Broker deine Wertpapiere nicht besitzt, sondern nur verwahrt. 

Wie wird dein Vermögen bei deinem Broker geschützt?

Bei der Eröffnung deines Depots bei einem Online-Broker wird für dich automatisch für die Abwicklung eines Wertpapierkaufs ein Verrechnungskonto angelegt. Das Verrechnungskonto ist ein reelles Konto mit einer IBAN Nummer. Das Guthaben auf dem Konto der Partnerbank fällt somit unter das Einlagensicherungsgesetz (EinSiG).

Im Falle einer Insolvenz der Partnerbank ist das Verrechnungskonto durch die gesetzliche Einlagensicherung der EdB bis zu einer Einlagenhöhe von 100.000 Euro geschützt.

Du bleibst weiter im Besitz deiner Aktien, Fonds, ETFs etc., da dein Broker diese lediglich verwahrt, nicht aber besitzt. Somit kannst du zu jeder Zeit über deine Wertpapiere verfügen und auch im Falle einer Insolvenz ohne Komplikation auf ein neues Depot übertragen lassen.

Was du außerdem über einen Depotwechsel wissen musst

Depot und Steuern

Aktiengewinne und Erträge, die du aus Dividendenzahlungen erhältst, müssen grundsätzlich versteuert werden. Die Steuerlast setzt sich zusammen aus der sogenannten Abgeltungssteuer, dem Solidaritätszuschlag und ggf. der Kirchensteuer. Der Steuersatz liegt in Deutschland üblicherweise zwischen 26 % und 28 %.

Da die Abgeltungssteuer eine Quellensteuer ist, wird diese automatisch von deiner Depotbank abgezogen, sodass du dich um den Abrechnungsprozedere nicht selbst kümmern und über deine Einkommensteuererklärung melden musst. Die Steuer wird somit automatisch von der Depotbank direkt an das Finanzamt abgeführt.

Tipp

Die gute Nachricht für Kleinanleger ist, dass ein sogenannter Freibetrag beim Steuersparen hilft. Aktiengewinne und Dividenden bleiben für Singles bis zu einem Betrag von 801 Euro steuerfrei. Für Verheiratete verdoppelt sich der Sparerpauschbetrag auf insgesamt 1.602 Euro. 

Wichtig: Du musst für die Nutzung des Freibetrages einen Freistellungsantrag bei der Depotbank einreichen.

Alle wichtigen Informationen und Dokumente im Überblick

Egal ob Neo-Broker, Online-Broker oder Filialbank, du wirst bereits ab Eröffnung deines Wertpapierdepots einige Unterlagen von deiner Depotbank erhalten, die du über die Zeit gut aufbewahren solltest. 

Die Dokumente stehen dir selbstverständlich auch Online zur Verfügung und werden in der Regel in deinem Profil gespeichert und stehen dir immer zur Verfügung.

Neben deinem Depotvertrag findest du auch einen Bereich in dem deine persönlichen Daten, sowie deine Login-Pin hinterlegt ist. 

Zusätzlich kannst du an dieser Stelle auch die IBAN Nummern deines Referenzkontos, deines Wertpapierkontos sowie die Nummer deines Wertpapierdepots einsehen.

Möchtest du deine hinterlegten Steuerdaten nochmals prüfen, dann findest du alle gespeicherten Informationen bei den Steuerdaten.

Weiter Unterlagen, die du im Depot findest, und auf die du eventuell ab und an gerne zurückgreifen möchtest sind die folgenden:

 

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