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Erstelle dein eigenes ETF-Portfolio
Die Auswahl an Assetklassen, die Anlegern heute zur Verfügung stehen ist groß und die Wahl muss sorgfältig und gut überlegt getroffen werden. Zudem kommt es bei der Zusammenstellung eines ETF-Portfolios auf eine Vielzahl unterschiedlicher Kriterien an. Was du bei der Erstellung deines ETF-Portfolios beachten musst findest du hier zusammen mit 4 Musterportfolios als Idee für den Einstieg.

Was genau ist ein Portfolio?
In der Finanzwirtschaft ist ein Portfolio eine Ansammlung verschiedener Assetklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien und weiteren Anlageprodukten wie Tages- und Festgeldkonten, aber auch Cash-Reserven auf Girokonten.
Bei einem ETF-Portfolio handelt es sich also ebenso um eine Sammlung verschiedener ETFs, das je nach Anlagestrategie unterschiedlich gestaltet werden kann. Der Begriff “Portfolio” wird im Zusammenhang mit Geldanlage auch mit dem Synonym “Depot” gleichgesetzt.
Jeder Anleger und besonders ETF-Einsteiger stellen sich vor dem Kauf eines ETFs die Frage, wie das eigene ETF-Portfolio bestmöglich passend zur eigenen Risikoneigung und zur persönlichen Anlagestrategie zusammengestellt werden kann.
Zudem soll eine Strategie sinnvoll gewählt werden, mit dem Ziel über einen möglichst langfristigen Anlagezeitraum Vermögen aufzubauen, Risiken zu senken und eine zufriedenstellende Rendite zu erwirtschaften.
Es gibt dabei verschiedene Ansätze sowohl für Fortgeschrittene als auch für Anfänger, die sich je nach Erfahrung im Bereich Geldanlage und Investition eignen.
Neben den individuellen Faktoren gibt es gewisse Grundregeln, die jeder Anleger beachten sollte und auf die wir hier genauer eingehen.
Oftmals findet bei der Wahl der Portfolio-Strategie die sogenannte moderne Portfoliotheorie des amerikanischen Ökonomen Harry M. Markowitz Anwendung.
Exkurs: Die moderne Portfolio-Theorie von Harry M. Markowitz
Der Wirtschaftsprofessor und Nobelpreisträger Harry Markowitz hat im Jahr 1952 mathematisch nachgewiesen, dass eine breite Streuung positive Auswirkungen auf das Risiko und die Rendite im Gesamtportfolio hat.
Diversifikation
Der Begriff Diversifikation taucht im Anlageuniversum meistens ganz oben auf der langen Liste von Börsenbegriffen auf und bezieht sich bei allgemeiner Depotbetrachtung auf die Aufteilung der Anlagenklassen, also auf die Anteile an Aktien, Anleihen und anderen Anlageprodukten zu einer unterschiedlichen Gewichtung im Depot.
Das Ziel der Diversifikation ist ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis durch Verteilung des Gesamtvermögens auf unterschiedliche Anlageklassen zum Schutz vor extremen Kursschwankungen.
Das Prinzip findet innerhalb eines Portfolios unterschiedlicher Finanzprodukte, aber auch gleichermaßen innerhalb eines ETF-Portfolios Anwendung und kann unterschieden werden in bestimmte Ländern, Regionen, Branchen oder auch in bestimmte Anlagetrends wie z.B. Nachhaltigkeit, Technologie, Gesundheitswesen u.v.m.
Gewichtung nach Risikotoleranz
Jeder Anleger entscheidet sich für ein Investment aus verschiedenen Gründen. Die persönliche Lebenslage und das vorhandene Vermögen definiert somit auch Anlageziele unterschiedlich.
Die Risikotoleranz bezeichnet die Risikoneigung des Anlegers und die Bereitschaft mehr oder weniger Risiko einzugehen, je nachdem, ob Sicherheit vor Rendite geht oder hohe Chancen bei hohem Risiko Beweggründe für eine Anlageentscheidung sind.
Es gibt insgesamt 4 Anlegertypen, die je nach Risikotoleranz unterschiedliche Anlagestrategien verfolgen und sich somit auch in die verschiedenen Risikoklassen sicherheitsorientiert, ertragsorientiert, wachstumsorientiert und risikofreudig einordnen lassen.
Gewichtung nach Asset Klassen
Auch bei einem ETF-Portfolio kommt es auf die Zusammenstellung und die Vermögensverteilung, da es auch bei ETFs die Möglichkeit gibt unterschiedliche ETF-Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffen zu wählen, mit dem Vorteil, dass sich unterschiedliche Anlagen gegenseitig ergänzen und durch Wechselwirkung in bestimmten Marktphasen und Entwicklungen in der Wirtschaft eine Balance zwischen Kursverlusten und Kursgewinnen herstellt. Das Gesamtrisiko wird somit über den gesamten Anlagezeitraum so gering wie möglich gehalten.
Neben der eigentlich Wahl der Assetklassen spielt auch die Gewichtung eine richtige Rolle
Die Gewichtung kann je nach Anlagestrategie und Risikoneigung prozentual aufgeteilt werden. Der Mix der Anlageklassen wird im engl. auch als Asset Allocation bezeichnet
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Der sicherheitsorientierte Anleger
Dieser Anlegertyp ist eher vorsichtig in Sachen Geldanlage und verfolgt das Ziel der stetigen und stabilen Wertentwicklung des Vermögens. Er ist bereit kurzfristig geringe Kursschwankungen hinzunehmen.
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Der konservative Anleger
Der konservative Anleger erwartet von seiner Geldanlage höhere Renditen durch Kursgewinne und ist zudem bereit ein gewisses Risiko durch Kursschwankungen hinzunehmen. Die Ertragserwartung liegt über dem Kapitalmarktzinsniveau.
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Der gewinnorientierte Anleger
Dieser Anlegertyp bevorzugt langfristig eine höhere Rendite durch kursorientierte und wachstumsstarke Geldanlagen und geht im Gegenzug dazu ein höheres Risiko eines Kapitalverlustes ein.
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Der risikobewusste Anleger
Der risikobewusste Anleger erhofft sich durch risikoreichere bis spekulative Geldanlagen überdurchschnittlich hohe Erträge und setzt auf schnellen Vermögenszuwachs durch Marktchancen. Der Anleger stellt sich auf ein erhöhtes Risiko in volatilen Marktphasen ein und nimmt diese bei seiner Anlagestrategie in Kauf.
Rebalancing
Der Ansatz einer passiven Geldanlage folgt dem allgemeinen Prinzip “Buy & Hold”. Das steht für den einmaligen Kauf eines Wertpapiers oder eines ETF, um dieses über einen längeren Anlagehorizont ohne aktives Eingreifen und Handeln im Portfolio zu belassen.
Dabei kann es passieren, dass über die Zeit die Wertentwicklung bestimmter Assetklassen ungleichmäßig verläuft und dadurch bestimmte Assets wie z.B. Aktien im Wert unerwartet stark steigen. Es kann dazu führen, dass risikoärmere Assets wie z.B. Anleihen von Ihrer eigentlichen Gewichtung abweichen.
Das hat zur Folge, dass die ursprünglich gewählte Anlagestrategie aus dem Gleichgewicht gerät und ein Rebalancing der Asset Allocation, also der Zusammenstellung im Depot, notwendig ist.
Der englische Begriff “rebalancing” kann im Deutschen übersetzt werden mit “Ausbalancieren”.
Durch Käufe bzw. Verkäufe einzelner Assets in regelmäßigen Intervallen kann das ursprüngliche Risikoniveau wieder hergestellt werden.
Durch die aktive Umschichtung kann auf lange Sicht zum einen die Renditechance erhöht und zum anderen das Risiko minimiert werden.
Der Zeitpunkt des Rebalancing sollte sinnvoll gewählt werden, da jeder Handel Transaktionsgebühren verursacht.
Viele Anleger verfahren mit einem einmaligen Rebalancing zum Jahresende, und prüfen anhand des Depotstandes, ob das Portfolio noch im Gleichgewicht ist oder ob eine etwaige Schieflage angepasst werden muss.
Wie funktioniert Rebalancing innerhalb eines ETF?
Wie bei einer Asset Allocation zwischen verschiedenen Anlageklassen, kann es innerhalb eines ETF zu einem Ungleichgewicht zwischen den einzelnen Unternehmen kommen. Besonders bei den größten Positionen wirken sich Kursschwankungen auf das Gleichgewicht im ETF besonders stark aus.
In diesem Fall ist es die Aufgabe des Brokers bzw. Fondsanbieters durch entsprechendes Umschichten das Verhältnis zum Referenzindex wiederherzustellen. Dieser Prozess läuft automatisiert und erfordert kein aktives Portfoliomanagement durch den Anleger.
4 ETF-Musterportfolios für dein Depot
Je nachdem wie viel Zeit man in das eigene Portfoliomanagement stecken möchte, kann man sein ETF-Portfolio wahlweise nur mit einem einzigen ETF bestücken, aber auch mit einer beliebigen Anzahl und auch beliebig vielen verschiedene Assetklassen ausstatten. Um dir eine Vorstellung davon zu geben, wie dein Portfolio aussehen könnte, stelle ich dir mit den folgenden 4 Musterportfolios eine kleine Variation zur Orientierung und als Idee vor.
Weltportfolio - Populär und allseits beliebt!
Mit einem einzigen ETF auf den MSCI World Index investiert man bereits breit gestreut und deckt den größten Teil des Weltmarktes mit Unternehmen aus über 23 Industrieländer ab. Mit mehr als 1.500 Aktien beinhaltet der Index eine große Bandbreite an globalen großen und mittelgroßen Unternehmen, die insgesamt rund 85% der gesamten Marktkapitalisierung ausmachen.
Die Gewichtung verteilt sie auf die größten Länder, wovon die USA mit 68,5% den größten Part einnehmen und die Entwicklung des Index maßgeblich beeinflussen.
Danach folgt Japan mit ca 6,3%, Großbritannien mit ca. 4,3% sowie Frankreich und Kanada mit jeweils 3%. Die restlichen Länder sind mit 15% Anteil des MSCI World Index.
Die größten enthalten Branchen sind in absteigender Reihenfolge Information Technology (22 %), Financials (14 %) und Health Care (13 %).
Mit einem Welt-ETF partizipiert der Anleger sowohl an den Kursgewinnen als auch an den Dividenden aller im Index gelisteten Unternehmen.
Zusammenstellung des MSCI World Index nach Ländern
No Data Found
Alle Angaben beziehen sich aus der Quelle: MSCI, Factsheet (Stand 03/2022)
Weltportfolio - Einmal mit Allem bitte!
Der MSCI World ETF, den ich dir bereits vorgestellt habe, ist zwar ein global breit diversifizierter Welt-ETF, der dem Namen allerdings nicht vollständig gerecht wird, da er ausschließlich Unternehmen aus Industrieländern beinhaltet.
Wichtige andere Märkte wie, die der Schwellenländer sind im MSCI World Index nicht enthalten und du kannst daher nicht von der Entwicklung aufsteigender Märkte in diesen Ländern profitieren.
Die Lösung dafür bietet der sogenannte MSCI All World ETF oder auch MSCI ACWI ETF, der zusätzlich zu den 23 Industrieländern noch 24 Schwellenländer beinhaltet.
Die Gewichtung ist bei den Emerging Markets bei ca. 11 % und macht neben den knapp 89 % Industrieländern nur einen relativ kleinen Teil im Index aus.
Insgesamt investiert man mit einem MSCI All World ETF in über 2.900 Aktienunternehmen.
Zusammenstellung des MSCI All World ETF nach Ländern
No Data Found
Alle Angaben beziehen sich aus der Quelle: MSCI, Factsheet (Stand 03/2022)
Weltportfolio + - Das unschlagbare Duo!
Du kennst bereits die beiden ETFs auf den MSCI World Index und den Emerging Markets Index und weißt, dass du beide bequem in einem komfortablen Paket – dem MSCI All World – kaufen oder auch besparen kannst.
Wer jedoch gerne sein Portfolio aktiver und flexibler gestalten möchte, der hat auch die Möglichkeit in beide ETFs separat zu investieren.
Die Herausforderung dabei ist es, die richtige Gewichtung im Portfolio zu wählen, um ein gutes Verhältnis zwischen Chance und Risiko zu erhalten.
In diesem Beispiel wähle ich ein Verhältnis von 70/30, da dieses gerne und oft besonders von Einsteigern gewählt wird und als eine eher sicherheitsorientierte Anlagevariante gilt.
Was die Schwellenländer auszeichnet, ist das dynamische Umfeld schnell wachsender Staaten und Unternehmen mit hohem Wachstumspotential. Allerdings reagieren diese auch anfälliger bei wirtschaftlichen oder politischen Turbulenzen.
Da also die Geldanlage in Schwellenländer mit einem höheren Anlagerisiko behaftet ist, sollte der Anteil des Emerging Markets ETF geringer als der Anteil des World ETF sein und maximal als Beimischung einer globalen Anlagestrategie betrachtet werden.
70-30 MSCI World und Emerging Markets Portfolio
No Data Found
Alle Angaben beziehen sich aus der Quelle https://de.extraetf.com/etf-portfolio/70-30-etf-portfolio
Weltportfolio ++ - Darfs sein bisschen mehr sein?
Eine weitere interessante Variante ist die Kombination World ETF und Emerging Markets ETF in Verbindung mit einem Welt-Small-Cap ETF – hier im Beispiel mit einer Gewichtung von 60/30/10.
Unter Small-Caps versteht man Unternehmen, die gemessen am Börsenwert kleinere Unternehmen darstellen. Man nennt diese Unternehmen auch Nebenwerte.
Die Ergänzung durch einen solchen Small-Cap ETF ist deswegen von Vorteil, weil in einem reinen All-World ETF ausschließlich Large-Caps und Mid-Caps – also große und mittelgroße Unternehmen enthalten sind. Mit einem MSCI World Small-Cap beispielsweise wird die Diversifikation im Portfolio um weitere 3.000 Unternehmen aus Industrieländern erweitert.
Bei Small-Cap Unternehmen handelt es sich vorrangig um junge Unternehmen mit hohem Wachstumspotential, aber auch erhöhten Risiko verursacht durch z.B. Fehlentscheidungen des Managements, Gefahren durch Wettbewerber oder veränderte politische Rahmenbedingungen.
Da es bei kleineren Unternehmen zu größeren Kursschwankungen kommen kann, ist lediglich eine Beimischung im Portfolio sinnvoll. Einsteiger sollten sich dem erhöhten Risiko bewusst sein und daher nur einen geringen Anteil des Vermögens in Small-Cap ETFs investieren.
60-30-10 Weltportfolio mit Small-Caps
No Data Found
Alle Angaben beziehen sich aus der Quelle: https://de.extraetf.com/etf-portfolio/70-30-etf-portfolio-mit-small-caps
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