Finde die passende Anlagestrategie

Bevor du dein erstes Investment tätigst solltest du dir Gedanken über die Anlagestrategie machen. Welche Strategie du zum langfristigen Vermögensaufbau wählst hängt von deiner finanziellen Ausgangslage, deinem verfügbaren Vermögen und deinen finanziellen Zielen ab.

Erfahre hier mehr über die verschiedenen Strategien und entscheide selbst mit welcher du dich wohl fühlst.

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Diversifikation

Im Börsenfachjargon versteht man unter Diversifikation die Aufteilung des investierten Kapitals auf verschiedene Anlageformen bzw. Assetklassen.

Experten, professionelle Investoren und Analysten raten zu einer breiten Streuung auf mehrere Anlageklassen, um potenzielle Risiken im Portfolio zu reduzieren und größere Vermögensverluste zu vermeiden.´

Unter breiter Streuung versteht man eine Aufteilung auf unterschiedliche Anlageklassen wie z.B. Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe und Währungen. Innerhalb dieser Anlageklassen kann wiederum weiter gestreut werden durch die Verteilung auf verschieden Branchen wie z.B. Finanzen, Gebrauchsgüter, Industrie, Konsumgüter oder Gesundheit.

Grundsätzlich kann die Diversifikation zum einen innerhalb einer Anlageklasse wie z.B. Aktien erfolgen, zum anderen ist auch eine Streuung innerhalb verschiedener Anlageklassen möglich. 

Je nach gewählter Anlagestrategie kann auch auf geografischer Ebene diversifiziert werden, in dem in Anlageprodukte aus unterschiedlichen Regionen oder Ländern investiert wird.

Wer durch einseitige Käufe in einzelne oder nur wenige unterschiedliche Geldanlageformen innerhalb einer Anlageklasse investiert, läuft Gefahr, dass ein sogenanntes Klumpenrisiko im Portfolio entsteht. Durch mangelnde Diversifikation können sich Kursschwankungen im Falle einer negativen Entwicklung an den Finanzmärkten oder bei einzelnen Unternehmen stärker auf die Rendite auswirken.

Die Stabilität im eigenen Portfolio kann zusätzlich durch Diversifizierung über eine zeitliche Dimension erfolgen. Ein Portfolio kann somit auch durch die Auswahl unterschiedlicher Anlagehorizonte zusammengestellt werden. Je nach Risikoneigung und Anlagestrategie investieren Anleger über kurz- mittel- oder langfristige Zeiträume.

Anlagehorizont

Der Anlagehorizont ist ein wichtiger Bestandteil einer gut diversifizierten Anlagestrategie und beschreibt den Zeitraum, über welchen Kapital angelegt werden soll. 

Die Wahl des Anlagezeitraums variiert je nach Alter, Einkommen und persönlichen finanziellen Zielen und wird bestimmt durch die individuelle Vermögenssituation und der Anlagesumme, die man über den entsprechenden Zeitraum entbehren kann. 

Welche Anlagesumme tatsächlich auf die Seite gelegt bzw. investiert werden kann wird durch die sorgfältige Erstellung eines Finanzplans ermittelt. 

Bereits bei diesem ersten und wichtigsten Schritt beim Vermögensaufbau werden persönliche finanzielle Ziele festgelegt. Das kann z.B. der Kauf eines Autos, der Kauf oder die Renovierung eines Hauses, private Altersvorsorge oder die finanzielle Absicherung der eigenen Kinder sein.

In Jahren gemessen spricht man bei einem ungefähren Zeitraum von bis zu 3 Jahren von kurzfristiger, zwischen 3 und 10 Jahren von mittelfristiger, und bei einem Horizont über 10 Jahre von langfristiger Geldanlage.

Die wesentlichen Merkmale der unterschiedlichen Anlagekonzepte sowie die Möglichkeiten, die als Geldanlage dafür geeignet sind hier kurz zusammengefasst:

Kurzfristige Geldanlage

Hier steht Liquidität und Sicherheit im Vordergrund mit der Option kurzfristig z.B. beim Kauf eines Autos oder in einer Notsituation das investierte Geld verfügbar zu haben; Anlagen mit hohem Verlustrisiko sind für die kurzfristige Geldanlage nicht geeignet.

Mehr Sicherheit, Liquidität höher gewichtet als Rendite

Mittelfristige Geldanlage

Eignet sich für die Planung von größeren Anschaffungen in naher Zukunft, bei der eine gewisse Summe zur Verfügung stehen muss. Riskante Geldanlagen wie z.B. Aktien, die hohen Kursschwankungen unterliegen, sind für die mittelfristige Geldanlage nicht geeignet

Balance zwischen Sicherheit, Liquidität und Rendite

Langfristige Geldanlage

Langfristanlage eignet sich besonders für den Vermögensaufbau zur Vorsorge im Rentenalter. Verluste durch Schwankungen risikoreicherer Anlageklassen können über die Zeit ausgeglichen werden

Rendite und Zinseszins stehen im Vordergrund

Die Buy & Hold Strategie

Buy = kaufen, hold = halten

Das ist einfach erklärt was hinter dem Begriff Buy & Hold steckt.  Es geht vor allem darum die Wertpapiere nach dem Kauf über mehrere Jahre zu halten. Man profitiert dabei von einer konstanten und nachhaltigen Wertentwicklung und kann dadurch eine gute Rendite erzielen. Über der richtigen Einstiegszeitpunkt für den Kauf einer Aktien muss man sich hierbei nicht den Kopf zerbrechen.

Diese Strategie ist eine Anlagestrategie, dich sich für langfristigen Vermögensaufbau mit Aktien sehr gut eignet und wird auch von professionellen Investoren genutzt. Die Buy & Hold Strategie eignet sich auch für Geldanlage mit Indexfonds.

Ein großer Vorteil bei dieser Strategie ist dass auf Grund der niedrigen Handelsaktivitäten beim langfristen Halten eines Wertpapiers keine Handelsgebühren anfallen. Es fallen einmalige Transaktionskosten an, dich sich nur geringfügig auf die Rendite auswirken.

Zudem zeigt sich eine weitere positive Auswirkung der Buy&Hold Strategie in der Dividendenrendite. Besonders Investitionen in wachstumsstarke und nachhaltig orientierte Unternehmen mit regelmäßigen Dividendenausschüttungen erweisen sich als weiterer Booster für die Wertentwicklung im Depot. Durch regelmäßige Dividendenerhöhungen lässt sich nach einigen Jahren eine beachtliche Summe an passivem Einkommen in Form von Dividendenzahlungen einfahren.

Wie sinnvoll das konsequente Halten einer Aktie oder auch eines ETF ist hängt davon ab, wie sorgfältig das Unternehmen oder der ETF ausgewählt wurde. Es geht nicht immer nur darum die günstigste Aktie zu finden sondern auch wie sich das Geschäftsmodell und das Marktumfeld entwickelt – auch wie die Zukunftsaussichten in der jeweiligen Branche sind. 

Die Investitionsentscheidung muss regelmäßig überdacht werden, denn gerade bei signifikanten Änderungen im Marktumfeld oder in der Managementstrategie eines Unternehmens ist eine Neueinschätzung hinsichtlich der Qualität eines Unternehmens für jeden erfolgreichen Investor Pflichtprogramm.

Das notwendige Wissen das man braucht, um an der Börse erfolgreicher Investor zu werden kann über einen langen Zeitraum nebenher in stressfreien Tempo angeeignet werden. Jeden Tag das Börsentreiben und alle Updates am Markt zu verfolgen bleibt einem durch die B&H- Strategie erspart. Das spart Zeit und vor allem auch Nerven.

Besonders für Anfänger bedeutet das einen stressfreien Einstieg beim Investieren und führt nicht bereits zu Beginn dazu durch Fehlentscheidungen enttäuscht zu werden und am eigenen Anlagekonzept zu zweifeln.

Grundsätzlich gilt für alle Anleger, die diese Strategie verfolgen, sich in Geduld zu üben und eine gute Portion Gelassenheit mit zu bringen.

Dividendenstrategie

Neben der Buy & Hold Strategie eignet sich die Dividendenstrategie sehr gut für den langfristigen Vermögensaufbau.

Da es sich bei Dividenden um regelmäßige und planbare Zahlungen handelt werden diese als passives Einkommen bezeichnet. Der große Vorteile daran ist die Möglichkeit die Erträge aus Dividendenzahlungen zu reinvestieren. Durch den Kauf weiterer Anteile am Unternehmen kann die jährliche Rendite in Verbindung mit dem Zinseszinseffekt beträchtlich gesteigert werden. 

Dividenden werden von Unternehmen regelmäßig an alle Aktionäre ausgeschüttet. Das heißt jeder der Anteile an einem Unternehmen in Form von Wertpapieren hält ist dazu berechtigt die Dividendenzahlung zu erhalten. Die Summe wird automatisch auf das Wertpapierdepot bzw. auf das Verrechnungskonto des Anlegers ausgezahlt. 

In Deutschland werden Dividenden in der Regel jährlich ausgeschüttet. In anderen Ländern wie z.B. in den USA variieren die Ausschüttungsintervalle zwischen jährlich, quartalsweise oder sogar monatlich. Die Höhe der Dividendenzahlung wird in der jährlichen Hauptversammlung beschlossen und öffentlich bekanntgegeben. 

Den Termin der Hauptversammlung bzw. der Ausschüttung kann neben dem Investorenbereich auf der Homepage des Unternehmens auch auf zahlreichen Finanzportalen in Erfahrung gebracht werden. Die Veröffentlichung sogenannter Dividendenkalender beinhalten sämtliche aller Dividendenunternehmen.

Wie lässt sich ein gutes Unternehmen für das Dividendenportfolio finden?

Die Dividendenrendite ist grundsätzlich für Investoren immer eine zuverlässige Kennzahl, um etwas über den Erfolg und die Wachstumsgeschichte eines Unternehmens zu erfahren. Eine hohe Dividendenrendite dient also bei der Auswahl als wesentlicher Entscheidungsfaktor.

Als sogenannte Dividendenaristokraten bezeichnet man Unternehmen, die Ihre Dividendenzahlungen über mindestens 25 Jahre erhöhen konnten. Die Auszeichnung steht für eine überdurchschnittlich starke Dividenden-Entwicklung über einen längeren Zeitraum und bestätigt das erfolgreiche Management eines Unternehmens.

Neben der Dividendenrendite orientiert sich ein Langzeitinvestor auch an weiteren Kennzahlen wie die Dividendenhistorie und die Ausschüttungsquote. 

Müssen die Einnahmen aus Dividenden versteuert werden?

Genauso wie bei allen Gewinnen aus Kapitalerträgen muss bei einer Dividendenausschüttung die sogenannte Abgeltungssteuer an das Finanzamt gezahlt werden.

In Deutschland beträgt die Abgeltungssteuer 25% zu der zusätzlich noch 5.5% Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer abgeführt werden müssen.

Die Steuerabführung erfolgt durch die meisten Depotanbieter automatisch, so dass die Dividende direkt um die Summe der Steuer gemindert ausbezahlt wird.

Value-Investing Strategie

Value-Investing steht für wertorientiertes Anlegen nach dem Konzept der Risikostreuung- bzw. Vermeidung durch gezielte Suche nach Unternehmen, deren Wertpapiere günstig bewertet sind. Günstig steht in diesem Fall für einen Aktienkurs, der deutlich unter dem aktuellen inneren Wert eines Unternehmens liegt. Der Kauf von Value Aktien setzt somit auf eine langfristige und positive Gewinnentwicklung eines Unternehmens zur Erzielung einer maximalen Rendite.

Der Urvater des Value-Investing war der Wirtschaftswissenschaftler und Investor Benjamin Graham, der großen Wert darauf legte, dass zwischen Investieren und Spekulieren unterschieden wird. Spekulieren stand für Graham für eine Anlagestrategie, die nur auf vagen Annahmen bestand und nicht wie beim Value-Investing auf der Basis von konkreten und aktuellen Finanz- und Unternehmensdaten beruht.

Der wesentliche Unterschied zu einer kurzfristigen Anlagestrategie oder auch zur Growth-Strategie besteht darin, die Aktien eines Unternehmens durch seinen inneren und äußeren Wert zu betrachten.

Der innere Wert wird durch eine sogenannte Cashflow-Analyse berechnet, während der äußere Wert denn tatsächlichen Wert der Aktie abbildet.

Dass sich der Börsenwert einer Aktie oftmals vom tatsächlichen Wert des Unternehmens entfernt liegt meist an der Tatsache, dass Anleger durch Emotionen angeleitet werden und damit Angebot und Nachfrage an der Börse durch deren emotionalen Verhalten beim Wertpapierhandeln maßgeblich gesteuert wird.

Die Differenz oder auch „Sicherheitsmarge“ genannt, die zwischen dem tatsächlichen Wert und dem Börsenwert liegt wird sich beim Value Investing zu Nutze gemacht. In dem man die beiden Werte ins Verhältnis setzt ist es möglich unterbewertete Unternehmen zu identifizieren.

Ein Unternehmen ausfindig zu machen, welches unter seinem tatsächlichen Wert gehandelt wird kann nur durch ausführliche und zeitintensive Analysen von Unternehmenskennzahlen, deren Wettbewerber und der aktuellen Marktlage erreicht werden. 

Diese Aufgabe wird in der Regel durch institutionelle Anleger, Großinvestoren und Fonds-Manager durchgeführt, da Expertenkenntnisse und ein gewisses Vorwissen im Bereich der Unternehmensbewertung und in der Analyse von Fundamentaldaten notwendig sind.

Growth-Investing Strategie

Wie die englische Bezeichnung “growth” = “Wachstum” schon sagt, geht es bei der Growth-Investing Strategie um eine Form der Kapitalanlage in wachstumsorientierte Unternehmen.

Es handelt sich dabei nicht nur um vorrangig junge aufsteigende Unternehmen sondern auch vielmehr um solche mit hohem Innovationspotential, von denen man sich hohe Renditechancen verspricht.

Ein wesentliches Merkmal eines solchen Unternehmens ist ein überdurchschnittliches Wachstum mit hohen Umsätzen und vergleichsweise geringen Gewinnen.

Typische Branchen, in welche sich besonders wachstumsstarke und innovative Unternehmen finden lassen sind z.B. Bereiche wie Biotechnologie, E-Commerce, Cloud-Computing oder erneuerbare Energien.

Bei der Auswahl solch eines Unternehmens orientiert man sich nicht am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), da besonders wachstumsstarke Unternehmen Ihre Gewinne zumeist wieder reinvestieren um die Entwicklung am Markt weiter zu beschleunigen. 

Um ein geeignetes Unternehmen zu finden orientieren sich Anleger an folgenden Kennzahlen:

 

Bewertung:

Im Rahmen einer Fundamentanalyse spielt anders wie im Vergleich zur Value-Investing-Strategie das KGV eine untergeordnete Rolle. 

Eine von professionellen Investoren häufig verwendete Kennzahl mit besserer Aussagekraft hinsichtlich der Bewertung einer Aktie ist die sogenannte Price-Earnings-Growth-Ratio, auch bekannt als “Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis”,  kurz PEG.

Berechnet wird das PEG in dem man das KGV ins Verhältnis zum in den nächsten 3-5 Jahren erwarteten Unternehmenswachstum setzt.

Der berechnete Wert gibt Auskunft darüber ob eine Aktie unterbewertet, überbewertet oder fair bewertet ist. 

Beispiel: 

Bei einem Unternehmen mit einem KGV von 10 und einem Gewinnwachstum von nur einem Prozent ergibt sich ein PEG von 10. Die Kennzahl sagt somit aus, dass das Unternehmen vergleichsweise teuer bewertet oder sogar überbewertet ist. Eine faire Bewertung wäre das Ergebnis wenn das Unternehmen z.B. eine Gewinnwachstum von 10 hätte.  Der Wert liegt somit unter 1.

Da Prognosen über das zukünftige Wachstum eines Unternehmens immer schwer bis gar nicht zu treffen sind bringt die Gowth-Investing-Strategie grundsätzlich immer ein erhöhtes Risikopotential mit sich. 

Aktives und passives Investieren

Wenn es um die Wahl der richtigen Anlagestrategie geht gibt es im Grunde um 2 wesentlich Anlagevarianten aktives und passives Investieren.

Sowohl beim Investieren in aktive als auch in passive Fonds geht es darum sein Vermögen breit gestreut in internationale Kapitalmärkte zu investieren.

Der wesentliche Unterschied zwischen den zwei Anlageformen ist einfach gesagt die Geldanlage in die Hände eines Experten zu geben (aktiv) oder eine DIY Strategie (passiv) zu verfolgen.

Der Experte einer Fondgesellschaft – ein sogenannter Fondsmanager – hat die Aufgabe geeignete Anlageprodukte zu finden  mit dem Ziel maximale Rendite zu erreichen.

Das Anlagekonzept beim aktivem Fondsmanagement kann sich je nach Schwerpunkt unterschiedlich ausprägen und wird je nach Spezialisierung in Form eines Aktienfonds, eines Rentenfonds oder eines Mischfonds angeboten. Die Auswahl der Wertpapiere, die in den Fonds aufgenommen werden sollen erfolgt durch detaillierte Analysen der Umsatz- und Gewinnzahlen sowie weiteren Kennzahlen eines Unternehmens. 

Risikominimierung durch Diversifikation ist bei aktiv wie auch bei passiv gemanagten Fonds ein zentraler Bestandteil der Anlagestrategie.

Die Tätigkeit eines Fondsmanagers besteht vor allem darin, mit großem Zeitaufwand, aufwändigen Unternehmensanlaysen und der Prüfung von Geschäftszahlen eine positive Entwicklung eines Unternehmens zu prognostizieren. Die im Fond enthaltenen Wertpapiere werden laufend überwacht und im Falle von negativen Auswirkungen auf die Wertenwicklung eines Fonds wird die Zusammensetzung bzw. Gewichtung der einzelnen Unternehmen im Fond durch Rebalancing angepasst. 

Die anfallenden Kosten für das aktive Verwalten und Managen eines Fonds kosten den Anleger im Durchschnitt zwischen 1,5%-2% des Fondsvolumens und schmälern die Rendite seiner Kapitalanlage nicht unerheblich.

Somit sind die vergleichsweise hohen Kosten eines aktiv gemanagten Fonds, der enorme Zeitaufwand und die schlechten Performanceergebnisse für viele Anleger der Grund dafür sich für passive Fonds als Geldanlage zu entscheiden.

Auch bei passiven Fonds bzw. ETFs steckt ein Management dahinter, das die Aufgabe hat den Index möglichst genau abzubilden. Sogenannte Market Maker stellen fortlaufend Kauf- und Verkaufskurse zur Verfügung und ermöglichen es dem Anleger jederzeit an den jeweiligen Handelsplätzen Anteile zu kaufen oder zu verkaufen.

ETF-Manager beobachten den Markt rund um die Uhr um auf bestimmte Ereignisse wie z.B. einer Unternehmensfusion, Dividendenausschüttungen oder Aktiensplits reagieren und entsprechende Anpassungen vornehmen zu können.

Die Performance eines Indexfonds oder ETF schneidet ähnlich wie der Marktdurchschnitt ab und unterliegt den gleichen Kursschwankungen wie der Index selbst. Die Möglichkeit eine bessere Rendite- oder Gewinnentwicklung wie die des zugrundliegenden Indexfonds zu erhalten besteht bei passiven Fonds nicht. 

Ein Indexrisiko besteht gleich wie bei aktiv gemanagten Fonds durch negative Kursentwicklungen. Jedoch besteht der Vorteil eines aktiven Fonds darin, dass der Fondsmanager die Möglichkeit hat direkt einzugreifen und durch den Zukauf oder das Abstoßen von Wertpapieren Schwankungen im Depot reduzieren kann.

 

Einmalanlage

Je nach Anlegertyp und Anlagehorizont eignet sich die Einmalanlage oder ein Sparplan besser für den Vermögensaufbau. 

Unter Einmalanlage versteht man wie es die Bezeichnung schon vorweg nimmt ein einmaliger Kauf z.B. einer Aktie mit einem beliebig hohen Geldbetrag. 

Wenn ein größerer Geldbetrag, zum Beispiel aus einer Erbschaft oder einem ausgezahlten Bausparvertrag zur Verfügung steht bietet sich also der einmalige Kauf von Wertpapieren an. Mit Hilfe des Zinseszinseffekts fällt der Ertrag bzw. die Rendite umso höher aus je länger das Geld investiert bleibt.

Die Herausforderung dabei ist es den richtigen Einstiegszeitpunkt zu treffen. Denn bei steigenden und fallenden Kursen kann es passieren, dass kurz nach dem Kauf die Kurse des Wertpapiers fallen und in dem Moment des Verkaufes Verluste generiert werden. Es gilt also nicht nur den richtigen Einstiegszeitpunkt abzuwägen sondern auch die Wertentwicklung der Geldanlage im Auge zu behalten.

Sofern man langfristigen Vermögensaufbau mit einem möglichst langen Anlagehorizont wählt können diese mit den Kursschwankungen einhergehende Wertschwankungen im Depot verkraftet werden, denn diese haben die Zeit sich durch eine Kurserholung wieder auszugleichen. 

Sparplan

Ein Sparplan ist im Gegensatz zur Einmalanlage die Investition über regelmäßige Geldbeträge in Investmentfonds, Aktien oder andere Finanzprodukte.

Sparpläne eigenen sich besonders für Anleger mit kleinerem Budget und können individuell nach Anlagesumme und Anlageintervall eingerichtet werden. 

Es gibt eine Reihe von Finanzprodukten, in die Anleger zum langfristigen Vermögensaufbau über eine Sparplan investieren können, wie du in der folgenden Übersicht sehen kannst.

Robo Advisor

Als Investmentanfänger hat man heutzutage eine Vielzahl an Möglichkeiten sein Geld gewinnbringend anzulegen. Dabei stellt sich immer die Grundfrage, ob man das Investieren selbst in die Hand nehmen möchte oder den langfristigen Vermögensaufbau einem Experten überlässt. 

Neben der allgemein verbreiteten Vorstellung die Verwaltung des Vermögens findet dabei über einen Bankberater statt hat sich bis dahin noch nicht mit der Möglichkeit des Investierens durch einen digitalen Anlagehelfer – einen sogenannter Robo-Advisor – beschäftigt.

Seit 2020 gibt es ca. 30 Anbieter am deutschen Markt worunter die Start-ups Ginmon, Scalable Capital*,  MoneyFarm, Visualvest sowie Growney und Quirion zu den Bekanntesten gehören.

Die Frage ob Robo-Advisor durch eine Aufsicht reguliert werden kann mit “ja” beantwortet werden. In Deutschland unterliegen alle Anbieter der Kontrolle der Finanzaufsichtsbehörde BaFin. 

Die Arbeitsweise von einem Robo-Advisor basiert auf mathematischen Algorithmen. Die Anlagestrategie wird also automatisiert und gänzlich objektiv festgelegt. Somit schützt ein Roboter den Anleger davor durch Emotionen ausgelöste Fehlentscheidungen zu treffen.

Die meisten Anbieter spezialisieren sich dabei auf den Handel von Indexfonds bzw. ETFs und besitzen keine eigene Banklizenz sondern arbeiten mit einer Partnerbank oder einem Online-Broker zusammen. Es werden kostengünstige ETFs mit vergleichsweise niedrigen Verwaltungsgebühren nach dem Prinzip der Diversifikation ausgewählt. 

Viele Robo-Advisor bieten bereits eine Investition mit kleineren Sparraten an. Es gibt inzwischen auch Anbieter die auf eine Mindestanlage verzichten. In den meisten Fällen kann flexibel zwischen einer Einmalanlage oder einem Sparplan gewählt werden.

Das Konzept hinter einem Robo-Advisor ist die Automatisierung und Digitalisierung der gesamten Geldanlage mittels vorgefertigter Portfolios. Dadurch werden dem Anleger alle wichtigen Entscheidungen von der Auswahl der richtigen Anlageklasse bis zur Gewichtung und dem Rebalancing der einzelnen Assets abgenommen.

Die richtige Zusammensetzung des Portfolios wird dabei durch eine gezielte Abfrage in einem digitalen Fragebogen festgelegt. Im Formular wird der Anleger nach der Eingabe seiner Kundendaten auch nach seinem Anlagehorizont, seinem Risikoprofil, seinem Einkommen und seinen Erfahrungen bei der Geldanlage gefragt. 

Je nach Anlegertyp und Risikoneigung wird nach automatisierter Auswertung des Fragebogens ein entsprechendes Portfolio-Profil vorgeschlagen. 

Auch die Auswahl kostengünstiger ETFs und den Kauf- und Verkauf wird dem Anleger abgenommen. Eine regelmäßige Überprüfung der Gewichtung im Depot und das Rebalancing wird ebenso automatisch vom Anbieter durchgeführt.

Grundsätzlich eignet sich eine Robo-Advisor für jeden, der Vermögensaufbau bereits ab einer geringen Anlagesumme wünscht ohne sich dabei aktiv Gedanken über den Anlageprozess machen möchte. 

Zudem sollte ein Robo-Investor dafür bereit sein tiefer in die Tasche zu greifen, wenn es um Gebühren und laufende Kosten geht. Anders als bei einem selbst verwalteten Depot verlangt ein Robo-Advisor zusätzlich zu den Kosten für das Anlageprodukt zusätzlich Gebühren für seine Dienstleistungen. Der Aufpreis dafür kann von Anbieter zu Anbieter variieren und liegt in der Regel zwischen einem knappen halben Prozent bis zu mehr als einem Prozent der  Anlagesumme jährlich.

 

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